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Ex-Geheimdienstchef: Sarkozy belastendes Dokument ist Fälschung

Doha - In Frankreich hält der Wirbel um angebliche Wahlkampfspenden vom früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi für Präsident Nicolas Sarkozy an. Sowohl Sarkozy als auch der ehemalige libysche Geheimdienstchef Mussa Kussa dementierten entsprechende Gerüchte.

knob / Quelle: sda / Montag, 30. April 2012 / 08:57 h

Ein Dokument, demzufolge Gaddafi Sarkozy vor fünf Jahren mit einer Wahlkampfspende unterstützen wollte, ist laut Gaddafis früherem Spionagechef eine Fälschung. «All diese Geschichten sind gefälscht», sagte der in Katar im Exil lebende Kussa am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in Doha. Das linksgerichtete französische Internet-Enthüllungsmagazin «Mediapart» hatte am Wochenende berichtet, die Regierung des früheren libyschen Machthabers habe 50 Millionen Euro zur Finanzierung von Sarkozys Wahlkampf im Jahr 2007 angeboten. In dem angeblich von Kussa unterzeichneten Dokument ist von einer entsprechenden «Grundsatzvereinbarung» die Rede. Ob das Geld tatsächlich geflossen ist, blieb offen. Es sei «offensichtlich», dass der Bericht «haltlos» sei, sagte Kussa.



Der frühere Spionagechef von Gaddafi bezeichnet das Dokument als Fälschung. (Symbolbild) /

«Es lohnt sich nicht, sich damit aufzuhalten.»

Sarkozy droht mit Anzeige

Sarkozy bezeichnete das Dokument am Montagmorgen in einem Radiointerview als «plumpe Fälschung». Er kündigte an, Anzeige gegen das Online-Journal «Mediapart» zu erstatten. Laut Sarkozy ist «Mediapart» auf eine Fälschung hereingefallen und verbreite «dreiste Lügen». Das Enthüllungsportal wiederum schreibt auf seiner Seite, es habe nichts von den Anschuldigungen zurückzunehmen. Für Sarkozy sind die Gerüchte eine Belastung im aktuellen Kampf um eine zweite Amtszeit als Präsident. Er muss befürchten, dass sie ihn in der entscheidenden Wahlrunde am kommenden Sonntag Stimmen kosten.

Sarkozy beliebter, Hollande weniger

In Umfragen konnte Sarkozy jedoch leicht zulegen. Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos sah Sarkozy in einer am Montag veröffentlichten Umfrage bei 47 Prozent und den Sozialisten François Hollande bei 53 Prozent. Damit verlor Hollande innerhalb einer Woche einen Prozentpunkt, den Sarkozy dafür hinzugewann. Eine Umfrage des Instituts LH2, die am Sonntag veröffentlicht wurde, sah Sarkozy mit einem Plus von zwei Prozentpunkten bei 46 Prozent und Hollande bei 54 Prozent.

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