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«Wir haben wenige Athleten auf sehr hohem Niveau»Chef de Mission Gian Gilli, Spitzensportdirektor von Swiss Olympic, zieht aus den Leistungen der Schweizer Athletinnen und Athleten an den Olympischen Spielen ein gemischtes Fazit. Es gab für ihn «zu viele unbefriedigende» Leistungen.fest / Quelle: Si / Sonntag, 12. August 2012 / 19:00 h
Gian Gilli, sind Sie zufrieden? Wie fällt Ihre erste Analyse aus?
Gian Gilli: ?Die erste Analyse ist sehr schnell gemacht. Wir haben nur wenige Athleten, die auf einem sehr hohen internationalen Niveau stehen. Genau sie müssen die Medaillen gewinnen. Sobald da etwas schief läuft, haben wir sofort eine Einbusse. Das war beispielsweise der Fall mit Fabian Cancellara und seinem Pech mit dem Sturz im Strassenrennen. Wir haben möglicherweise allein mit ihm schon zwei Medaillen verloren.? Und die vielen Athleten ohne Weltklasse-Niveau in der Schweizer Delegation? Gilli: ?Wir hatten hier kaum Athleten nahe an den Medaillen, denen ein Exploit gelungen ist. Abgesehen von den Medaillen, haben wir jetzt ganz klar auch nicht genug Diplome geholt, lange nicht so viele, wie wir haben wollten, wenn man das mit den Spielen vor vier Jahren in Peking vergleicht. Wir hatten zu viele Athleten in den Rängen 25 bis 40, und das kann einen sicher nicht zufriedenstellen.? Heisst dies, dass es in der Schweizer Delegation zu viele Athleten gab, die man eigentlich nicht an die Olympischen Spiele hätte mitnehmen sollen? Gilli: ?Ich glaube nicht. Wenn man unsere Selektionsrichtlinien anschaut und bedenkt, dass viele dieser Athleten vor den Spielen ein gutes Niveau aufgewiesen haben, so sind wir sicher richtig vorgegangen. In 12 unserer 22 Sportarten, mit denen wir in London waren, hatten wir an Weltcups oder Weltmeisterschaften vereinzelte Podestplätze errungen. Wir müssen allerdings einsehen, dass es zwischen Weltcup-Konkurrenzen und Olympischen Spielen einen nicht zu unterschätzenden Unterschied gibt, der immer grösser zu werden scheint. Hier in London sind in jeder Sportart wirklich alle da, alle bestens vorbereitet ? und unter den besten Bedingungen. Es ist uns nicht gelungen, in diesem Kampf um Medaillen und Diplome so mitzuhalten, wie wir das tun wollten.? Was können Sie an Positivem hervorheben? Gilli: ?Unsere Mission hatte insgesamt einen guten Auftritt. Die Verbände und Swiss Olympic haben gute Rahmenbedingungen geschaffen. Wir hatten Weltklasse-Sportler wie Fabian Cancellara oder die beiden Fechter Fabian Kauter und Max Heinzer, die alle hier echte Enttäuschungen erlebt haben. Sie haben sich danach toll verhalten und die Stimmung in unserem Team nicht negativ beeinflusst, im Gegenteil. Sie sie hingestanden und haben die Niederlagen akzeptiert. Gian Gilli ist froh, dass er Sportler wie Roger Federer im Aufgebot hatte. /
![]() Das rechne ich ihnen hoch an.? Und weiter? Gilli: ?Es gibt natürlich noch viel mehr. Ich denke an alle, die ihre besten Leistungen haben abrufen können ? ob sie damit nun Medaillen gewonnen haben oder nicht. Diplomränge beispielsweise werden in der Öffentlichkeit nicht so beachtet, aber für die Entwicklung des Athleten oder für die Sportart können sie sehr wichtig sein.? Nach Ihrer Einschätzung haben rund 50 Prozent der Schweizer Athleten die von Ihnen verlangte ?beste Leistung am Tag X? nicht oder sogar bei weitem nicht erbracht. Gilli: ?Ja, das ist absolut nicht befriedigend, umso weniger, als wir mit den Verbänden und den Teamchefs dieses Thema aufgebaut haben und darauf hingearbeitet haben, dass die Athleten am Tag X ihre Bestleistung sollen erbringen können. Wir hatten ein Coach-Programm für die Trainer, die das Knowhow an die Athleten weitergeben sollen, damit der Aufbau auf den Tag X klappen sollte. Was nun in dieser Beziehung herausgeschaut hat, ist sehr unbefriedigend. Und es macht mich am meisten stutzig, ich bin sogar enttäuscht darüber. Wir müssen das mit den Verbänden und Teamchefs anschauen. In der Form wie hier darf das künftig nicht mehr passieren.? Zu den Selektionsvorgaben gehörte, dass sie Athleten das Potential für die ersten 10, in der Leichtathletik und im Schwimmen für die ersten 16 vorweisen sollten. Das Gros der effektiven Schweizer Klassierungen in London ist aber weit weg von diesen Vorgaben. Gilli: ?Ich finde das Selektionskonzept nach wie vor gut und richtig. Es gibt jedoch eine Diskrepanz zwischen den Weltcup-Plätzen, die wir für die Selektion brauchen, und den Leistungen, die wir hier nun gesehen haben. Ob das auf die Selektionen für künftige Spiele einen Einfluss haben wird, kann ich jetzt nicht sagen. Wir werden uns aber beispielsweise schon fragen müssen, ob es reicht, in einer Sportart einen oder zwei Weltcup-Podestplätze herauszuholen, um dann die betreffenden Athleten für die Olympischen Spiele zu selektionieren. Stichwort künftiges Schweizer Olympia-Zentrum in Magglingen? Gilli: ?Es ist eine Massnahme mit einer langfristigen Wirkung. In vier Jahre würde es noch nicht grosse Auswirkungen haben. Aber ein solches Zentrum bringt das Thema Olympia vermehrt in den Fokus. Olympia kann für uns natürlich nicht einfach ?alle vier Jahre zwei Wochen? bedeuten. Olympia muss immer ? und vor allem früh vor den Spielen ? in den Köpfen der Athletinnen und Athleten sein. Man muss sich auf allen Ebenen rechtzeitig damit beschäftigen. Eine solche Spitzensport-Infrastruktur in einem Zentrum, in dem Trainer und Athleten zusätzlich zu ihrem normalen Programm ausgebildet und gefördert werden können, das braucht es in meinen Augen. Alle Schweizer Leistungen auf einen Blick OS12/Allgemeines Rang/Anzahl klassierte Teilnehmer 1./75 Steve Guerdat Reiten, Einzelspringen 1./52 Nicola Spirig Triathlon 2./32 Roger Federer Tennis, Einzel 2./35 Nino Schurter Mountainbike, Cross-Country 4./15 Paul Estermann/Steve Guerdat/Werner Muff/Pius Schwizer Reiten, Teamspringen 5./28 Esther Süss Mountainbike, Cross-Country 5./12 Mario Gyr/Simon Niepmann/Lucas Tramèr/Simon Schürch Rudern, Leichtgewichts-Vierer 7./37 Fabian Cancellara Rad, Zeitfahren Strasse 8./54 Sven Riederer Triathlon 8./110 Gregory Rast Rad, Strassenrennen 9./18 Giulia Steingruber Kunstturnen, Sprung 9./32 Roger Federer/Stanislas Wawrinka Tennis, Doppel 9./30 Max Heinzer Fechten, Degen-Einzel 9./30 Fabian Kauter Fechten, Degen-Einzel 9./24 Patrick Heuscher/Jefferson Bellaguarda Beachvolleyball 9./24 Sascha Heyer/Sébastien Chevallier Beachvolleyball 9./24 Simone Kuhn/Nadine Zumkehr Beachvolleyball 9./22. Juliane Robra Judo, bis 70 kg 10./36 Richard Stauffacher Windsurfen, RS:X 11./41 Marcel Bürge Schiessen, Kleinkaliber, Dreistellungsmatch 50 m 11./85 Viktor Röthlin Leichtathletik, Marathon 12./75 Pius Schwizer Reiten, Einzelspringen 12./13 Augustin Maillefer/Nico Stahlberg/Florian Stofer/André Vonarburg Rudern, Doppelvierer 13./16 Flavio Marazzi/Enrico De Maria Segeln, Star 13./15 Michelle Cueni/Mujinga Kambundji/Ellen Sprunger/Lea Sprunger Leichtathletik, 4-mal 100 13./22. Mike Kurt Kanu, Slalom, Kajak-Einer 14./60 Giulia Steingruber Kunstturnen, Mehrkampf 14./50 Marcel Bürge Schiessen, Kleinkaliber liegend 50 m 14./39 Heidi Diethelm Schiessen, Sportpistole 25 m 14./32 Roger Rinderknecht Rad, BMX 15./40 Dominik Meichtry Schwimmen, 200 m Crawl 15./19 Pascal Strebel Ringen, Greco, bis 66 kg 16./27 Yannick Brauchli/Romuald Hausser Segeln, 470er 17./75 Paul Estermann Reiten, Einzelspringen 17./41 Claudio Capelli Kunstturnen, Mehrkampf 17./37 Ludovic Chammartin Judo, bis 60 kg 17./37 Tiffany Géroudet Fechten, Degen-Einzel 18./40 Ralph Näf Mountainbike, Cross-Country 19./32 Ellen Sprunger Leichtathletik, Siebenkampf 19./41 Simon Beyeler Schiessen, Kleinkaliber, Dreistellungsmatch 50 m 19./28 Dominik Meichtry Schwimmen, 400 m Crawl 19./28 Katrin Leumann Mountainbike, Cross-Country 19./22 Swann Oberson Schwimmen, Langstrecke 10 km 20./24 Pamela Fischer/Anja Nyffeler Synchronschwimmen, Duett 20./21 Elise Chabbey Kanu, Slalom, Kajak-Einer 21./53 Alex Wilson Leichtathletik, 200 m 24./33 Yannick Käser Schwimmen, 200 m Brust 25./40 Florian Vogel Mountainbike, Cross-Country 25./34 Nicole Büchler Leichtathletik, Stabhochsprung 25./30 Irene Pusterla Leichtathletik, Weitsprung 25./28 Martina van Berkel Schwimmen, 200 m Delfin 26./42 Danielle Villars Schwimmen, 100 m Delfin 27./46 Noemi Zbären Leichtathletik, 100 m Hürden 28./36 David Karasek Schwimmen, 200 m Lagen 29./56 Dominik Meichtry Schwimmen, 100 m Crawl 30./52 Léa Sprunger Leichtathletik, 200 m 31./50 Pascal Loretan Schiessen, Kleinkaliber liegend 50 m 31./35 Danielle Villars Schwimmen, 200 m Crawl 32./43 Patrick Scheuber Schiessen, Luftpistole 33./64 Stanislas Wawrinka Tennis, Einzel 33./46 Sabrina Jaquet Badminton, Einzel 33./37 Alexandre Liess Schwimmen, 200 m Delfin 33./64 Nathalie Dielen Bogenschiessen, Einzel 33./64 Axel Müller Bogenschiessen, Einzel 34./36 Fabio Ramella Schiessen, Skeet 35./49 Heidi Diethelm Schiessen, Luftpistole 36./75 Werner Muff Reiten, Einzelspringen 37./49 Pascal Loretan Schiessen, Luftgewehr 38./56 Annik Marguet Schiessen, Luftgewehr 39./54 Ruedi Wild Triathlon 39./47 Simon Beyeler Schiessen, Luftgewehr 40./52 Daniela Ryf Triathlon 40./46 Annik Marguet Schiessen, Kleinkaliber, Dreistellungsmatch 50 m 41./54 Amaru Schenkel Leichtathletik, 200 m 53./107 Maja Neuenschwander Leichtathletik, Marathon 57./110 Martin Elmiger Rad, Strassenrennen 87./110 Michael Schär Rad, Strassenrennen 106./110 Fabian Cancellara Rad, Strassenrennen
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