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Unterbrochener Schlaf verschlechtert Aufmerksamkeit und Leistung

Apolda/Cincinnati - Hyperaktivität, Depression und Unaufmerksamkeit stehen bei Kleinkindern oft in Zusammenhang mit längerem lauten Schnarchen. Das berichten US-Forscher im renommierten Fachjournal «Pediatrics».

knob / Quelle: pte / Dienstag, 14. August 2012 / 16:43 h

«Schnarchen ist nicht niedlich, sondern kann Signal nächtlicher Atmungsprobleme sein, die leicht behandelbar sind. Wird es übersehen, können sich Verhaltensprobleme verschlimmern», sagt Studienautor Dean Beebe vom Cincinnati Children's Hospital.

Jedes zehnte Kind betroffen

«Rund zehn Prozent der Kinder schnarchen», berichtet Sabine Scholle von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin im pressetext-Interview. Auslöser dafür sind oft vergrösserte Mandeln und Polypen, Halsentzündungen oder ein verengter Nasen-Rachen-Raum. Die Folgen: «Die Schlafstruktur ist gestört und die Weckreize nehmen zu. Die Kinder sind im Bett mehr unterwegs und zappeln mit den Beinen», berichtet die am Robert-Koch-Krankenhaus Apolda tätige Expertin.

Status und Stillen spielen mit

Die US-Forscher untersuchten für ihre Studie 350 Kinder im Alter von sechs, zwölf, 24 und 36 Monaten.



Die US-Forscher untersuchten für ihre Studie 350 Kinder im Alter von sechs, zwölf, 24 und 36 Monaten. /

Sie befragten die Mütter nach dem Schlafgewohnheiten und dem allgemeinen Verhalten ihrer Sprösslinge. Jene, die mit zwei und drei Jahren zweimal pro Woche oder öfter laut schnarchten, zeigten überdurchschnittlich viele Verhaltensprobleme, so das Ergebnis. Als Faktoren, die das Schnarchen begünstigten, identifizierten die Forscher den niedrigen sozio-ökonomischen Status der Familie sowie eine kurze oder ganz ausfallende Stillzeit. Schon 2004 erregten deutsche Forscher um Michael Urschitz vom Universitätsklinikum Tübingen internationale Aufmerksamkeit, die das Schnarchen bei Grundschulkindern untersuchten. Je häufiger Kinder im Schlaf schnarchten, desto schlechter schnitten sie bei den Schulleistungen ab und zeigten auch häufiger auffällige Verhaltensweisen.

Arzt einbeziehen

Die Studienautoren ermutigen die Eltern betroffener Kinder, das Schnarchthema beim Kinderarzt anzusprechen. Das Stillen von Säuglingen über einen längeren Zeitraum sollte zudem gefördert und erleichtert werden. Scholle rät, bei anhaltender Problematik auch einen HNO-Arzt einzubeziehen. «Er kann in ein Schlaflabor überweisen, möglichst mit pädiatrischem Schwerpunkt - denn die Schlafparameter von Kindern unterscheiden sich von jenen der Erwachsenen.»

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