Schweizer wollen einheimische Produkte und tierfreundliche Haltung

Das Bundesamt f�r Landwirtschaft (BLW) schl�sselte im Agrarbericht 2012 die Einkommenssituation der Bauernbetriebe erstmals detaillierter auf. Das Amt reagierte damit auf Kritik der Finanzkontrolle (EFK) am Einkommensvergleich, wie BLW-Direktor Bernard Lehmann am Donnerstag vor den Medien in Bern ausf�hrte. Die EFK bem�ngelte unter anderem, dass die immer wichtiger werdenden nicht-landwirtschaftlichen Eink�nfte unber�cksichtigt blieben. Das holte das BLW nun nach: Werden sie eingerechnet, wuchs das Durchschnittseinkommen pro Bauernbetrieb im vergangenen Jahrzehnt von rund 75'000 Franken auf 85'000 Franken pro Jahr. Verantwortlich f�r diesen Anstieg sind fast ausschliesslich die Nebeneink�nfte. Das Einkommen aus der Landwirtschaft nahm seit 2000 nur von rund 56'000 Franken pro Betrieb auf 58'000 Franken zu.

St�rkere wurden noch st�rker

Die einkommensstarken Betriebe legten am meisten zu. Bei Betrieben im obersten Viertel stieg das mittlere Einkommen in zehn Jahren um 18 Prozent von 111'000 auf 131'000 Franken pro Jahr. Dagegen wuchs es bei den Betrieben im untersten Viertel um nur 3,3 Prozent auf 49'000 Franken. Sowohl bei den einkommensstarken, als auch bei den -schwachen Betrieben stieg das ausserlandwirtschaftliche Einkommen stark an. Einkommensschwache Betriebe verdienten nur noch rund 9000 Franken aus landwirtschaftlichen T�tigkeiten und die restlichen 40'000 Franken mit anderen Aktivit�ten. Die Bauernbetriebe h�tten sich aufgrund ihrer Situation anders organisiert, kommentierte BLW-Direktor Lehmann die Entwicklung.

41 Prozent der Befragten finden, es sei Zeit, dass sich die Landwirte den sich �ffnenden Grenzen stelle. (Symbolbild) /

Wenn es nicht reiche, mit der Landwirtschaft ein Auskommen zu erwirtschaften, suchten die Landwirte nach anderen M�glichkeiten. Immer mehr gut ausgebildete Landwirte wollten sich aber auch ein Standbein neben der Landwirtschaft bewahren.

Gewaltige Unterschiede beim Arbeitsverdienst

Beim Verdienst pro Arbeitskraft liegt der Durchschnitt in der Landwirtschaft noch immer deutlich tiefer als bei der Bev�lkerung in der gleichen Region. Der mittlere Lohn im Schnitt der Jahre 2009 bis 2011 betrug im Flachland rund 74'000 Franken pro Jahr. In der Landwirtschaft waren es 48'000 Franken. Die Unterschiede sind aber gewaltig: In einem einkommensstarken Betrieb im Flachland im obersten Viertel liegt der Verdienst n�mlich bei 107'000 Franken. In einem einkommensschwachen Betrieb des untersten Viertels kommt eine Arbeitskraft in einer Bauernfamilie dagegen gerade mal auf 8500 Franken. Das BLW l�sst f�r diese Statistik allerdings die Nebeneinkommen ausser acht.

Bev�lkerung sieht Agrarfreihandel positiver

In einer Umfrage bei rund 700 Personen aus der ganzen Schweiz liess das BLW zudem die Erwartungen der Schweizer Bev�lkerung an die Landwirtschaft auswerten: Dabei stehen die Produktion von Lebensmitteln, eine tierfreundliche Haltung, die Ern�hrungssicherheit zuvorderst, dicht gefolgt von umweltfreundlicher Betriebshaltung. Einem Agrarfreihandelsabkommen mit der EU steht die Bev�lkerung offener gegen�ber als die Landwirtschaft. Heute finden 53 Prozent der Befragten, die Schweizer Ern�hrungswirtschaft h�tte mit einem Agrarabkommen bessere Chancen, hochwertige Produkte auf dem europ�ischen Markt zu verkaufen. Das sind mehr als vor

Schweizer wollen einheimische Produkte und tierfreundliche Haltung

Bern - Die Einkommen der Landwirte sind in den letzten zehn Jahren ungef�hr gleich stark gestiegen wie beim Rest der Bev�lkerung. Bauern verdienen im Schnitt aber immer noch weniger. Eine immer gr�ssere Rolle spielen die Eink�nfte aus Nebent�tigkeiten.