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Mehrheit gegen Volkswahl des Bundesrats

Zürich - Die Volkswahl des Bundesrates stösst gemäss der ersten SRG-Trendumfrage in der Stimmbevölkerung auf breite Ablehnung. Mehr als zwei Drittel hätten sich am letzten Wochenende dagegen ausgesprochen. Beim revidierten Asylgesetz war die Ja-Seite dagegen im Vorteil.

fajd / Quelle: sda / Freitag, 3. Mai 2013 / 17:38 h

67 Prozent äusserten sich gegen die SVP-Initiative zur Volkswahl des Bundesrats, über die am 9. Juni abgestimmt wird. Ein Viertel hätte Ja gestimmt, und 8 Prozent waren unentschlossen, wie die vom Forschungsinstitut gfs.bern durchgeführte Umfrage weiter ergab. Einzig bei der SVP ergab sich eine Mehrheit von 56 Prozent für das Volksbegehren, allerdings lehnten auch dort 38 Prozent die Initiative ab. Bei den anderen grossen Parteien war die Ablehnung massiv: 81 Prozent der CVP- und der Grünen-Wähler äusserten sich dagegen, bei der SP lag das Nein bei 79 Prozent und bei der FDP bei 73 Prozent.

Hohe Ablehnung in der Deutschschweiz

Das Nein dominierte auch in allen Sprachregionen, angeführt von der Deutschschweiz mit 71 Prozent Nein, vor der Romandie mit 53 Prozent Nein und der italienischsprachigen Schweiz mit 52 Prozent Nein.

Mehr als zwei Drittel der Befragten äusserten die Befürchtung, dass die Direktwahl des Bundesrates zu einem «Dauerwahlkampf» führen würde. 64 Prozent äusserten die Ansicht, eine Direktwahl würde die Abhängigkeit der Kandidaten von grossen Parteien und Geldgebern verstärken.

Das Argument der Initianten, Volkswahlen von Exekutiven hätten sich in Kantonen und Gemeinden bewährt, wurde zwar von 76 Prozent geteilt.



Die SVP-Initiative zur Volkswahl des Bundesrats stiess auf grosse Ablehnung. (Archivbild) /

Dass Bundesrats-Volkswahlen die Demokratie stärken, fanden allerdings nur 45 Prozent.

Ja-Trend beim Asylgesetz

Beim revidierten Asylgesetz ortete das Forschungsinstitut gfs.bern einen klassischen Links-rechts-Konflikt. Ja sagen wollten 48 Prozent, Nein hätten 29 Prozent gestimmt, und 23 Prozent hatten sich noch nicht festgelegt.

Zustimmung erfuhr die Vorlage bei der SVP und der FDP, nämlich mit 63 respektive 62 Prozent. Die CVP-Wählerschaft befürwortete die Vorlage mit einer relativen Mehrheit von 46 Prozent Ja bei 34 Prozent Nein.

Auf der links-grünen Seite überwog das Nein, aber auch nicht grossmehrheitlich: SP-Wähler waren mit 46 Prozent Nein zu 35 Prozent Ja gegen die Vorlage, bei der Anhängerschaft der Grünen dominierte das Nein zwar mit 42 Prozent gegen 26 Prozent Ja, aber fast ein Drittel wollten oder konnten sich noch nicht festlegen.

Trotz der wenig fortgeschrittenen Meinungsbildung bei der Asyl-Vorlage sieht gfs.bern das Ja-Lager im Vorteil. Denn bei sogenannten Behördenvorlagen würden sich die Unentschlossenen erfahrungsgemäss auf die Ja- und Nein-Seite aufteilen, und da die Befürworter nahe der absoluten Mehrheit lägen, stünden die Chancen für ein Ja deutlich besser.

Die erste Trendumfrage wurde vom Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag der SRG zwischen dem 22. und 27. April bei 1202 Stimmberechtigten aus allen Landesteilen durchgeführt. Der statistische Fehlerbereich bei der gesamten Stichprobe wird mit plus/minus 2,9 Prozent angegeben.

 


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