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Schweizer Politiker und Medien am korruptestenBern - Die politischen Parteien haben einen schlechten Ruf: Sie gelten sowohl weltweit als auch in der Schweiz als korrupteste Institution. Das zeigt das am Dienstag veröffentlichte «Korruptions-Barometer» der Organisation «Transparency International» (TI).dap / Quelle: sda / Dienstag, 9. Juli 2013 / 11:40 h
In der Schweiz denken 43 Prozent, dass politische Parteien von Korruption betroffen sind, wie die Umfrage von Transparency International unter rund 1000 Personen zeigt. Die Parteien werden damit als korrupteste Institution beurteilt; an zweiter Stelle folgen die Medien sowie der Privatsektor, an vierter Stelle das Parlament.
Kaum ein Thema in der Verwaltung
Die Ergebnisse der Umfrage bekräftigen aus Sicht von Transparency International Schweiz ihre langjährige Forderung nach einer Offenlegung von Spenden an Parteien. Die Resultate zeigten, dass die intransparente Politikfinanzierung ein wichtiges Thema für die Schweizer Öffentlichkeit sei, schreibt TI Schweiz in einer Mitteilung.
Korruption in der Verwaltung ist in der Schweiz hingegen kaum ein Thema, wie die Umfrage weiter zeigt. Rund die Hälfte der Befragten gab an, Korruption im staatlichen Dienst sei eher kein oder gar kein Problem. Knapp jeder Dritte spricht von einem geringen Problem; ein gravierendes Problem sehen nur neun Prozent der Befragten.
Allerdings machen rund vier von zehn Befragten in der Schweiz eine Zunahme der Korruption in den letzten zwei Jahren aus. Eine Verbesserung ortet nur eine kleine Minderheit (7 Prozent).
Fast die Hälfte der Schweizer denken, dass politische Parteien von Korruption betroffen sind. (Symbolbild) /
![]() Rund die Hälfte gab an, es habe sich nichts verändert. Fast alle würden Korruptionsfälle melden Würden die Schweizer auf einen Korruptionsfall stossen, würden ihn 92 Prozent nach eigenen Angaben melden. Damit ist die Meldebereitschaft deutlich höher als in anderen Ländern: In Westeuropa zeigen sich lediglich 73 Prozent der Befragten bereit, Hinweise über Korruption zu geben. Diejenigen Personen in der Schweiz, die einen Korruptionsfall nicht melden würden, fürchten sich insbesondere vor Konsequenzen (35 Prozent). Ein Viertel geht davon aus, dass eine Meldung nichts bewirke und ein weiteres Viertel weiss nicht, wo Meldung erstattet werden könnte. Dass ein beträchtlicher Anteil sich vor negativen Konsequenzen fürchte, verdeutliche, wie wichtig ein effektiver Schutz der Whistleblower auf gesetzlicher Ebene sei, wird Jean-Pierre Méan, Präsident von Transparency International Schweiz, in der Mitteilung zitiert. Dies sei eine langjährige Forderung von TI. Grosses globales Problem Neben der Schweiz hat die Organisation in 106 weiteren Ländern zwischen September und März jeweils rund 1000 Personen befragt. Die Ergebnisse machten deutlich, dass Korruption ein grosses globales Problem bleibe, heisst es im Communiqué. Weltweit halten laut der Umfrage 54 Prozent ihre Regierung im Kampf gegen Korruption für ineffizient. In Westeuropa beträgt dieser Prozentsatz sogar 57 Prozent, in der Schweiz hingegen nur 17 Prozent. Jeder Zweite weltweit geht zudem davon aus, dass Korruption in den letzten zwei Jahren zugenommen habe. Der so genannte «Global Corruption Barometer» der weltweit tätigen Organisation Transparency International misst seit 2003, wie die Öffentlichkeit Korruption wahrnimmt. Die Umfrage zeigt, wie die Bevölkerung in einzelnen Ländern Korruption einschätzt und wie sie die Korruptionsbekämpfung ihrer Regierung beurteilt.
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