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Basler Wechselbad der Gefühle in Tel-Aviv

Der FC Basel meisterte die erste und zugleich vorletzte Hürde auf dem Weg in die Champions League. Er spielte bei Maccabi Tel-Aviv 3:3, brachte sich nach einer 3:0-Führung aber noch in Nöte.

fest / Quelle: Si / Dienstag, 6. August 2013 / 21:12 h

Zum dritten Mal seit der Saison 2010/11 steht der FCB in den Playoffs zur Champions League. Am Freitag wird der in der Auslosung gesetzte Schweizer Meister erfahren, wer auf dem Weg in die «Königsklasse» der entscheidende Gegner sein wird. Die Partien werden am 20./21. und 27. August ausgetragen. Bereits jetzt ist klar, dass Basel bis zur Winterpause also noch mindestens acht internationale Partien bestreiten wird. Scheitert das Team von Murat Yakin in den Playoffs, so stünde es wie im Vorjahr fix in der Gruppenphase der Europa League.

Eine Woche nach dem 1:0 steuerte der FC Basel im Auswärtsspiel gegen den israelischen Rekordmeister einem sicheren Sieg entgegen. Er ging nach 280 Sekunden 1:0 in Führung, er führte nach 21 Minuten 2:0 und nach 32 Minuten 3:0. Alles, wirklich alles deutete auf das souveräne Weiterkommen des FCB hin. «Das waren 30 nahezu perfekte Minuten», sagte Goalie Yann Sommer. «Auf diese Weise in ein Auswärtsspiel zu starten, ist ein Traum. Ich habe die Welt am Anfang nicht verstanden», wunderte er sich. «Sie haben es uns sehr einfach gemacht.»

Viele Fehler bei Maccabi

Denn Maccabi hatte sich davor einen schwachen Auftritt geleistet, mit Fehlpässen en masse im Spielaufbau, mit dem klaren Foul von Captain Sheran Yeini vor dem ersten Gegentreffer durch den problemlos verwerteten Foulpenalty von Fabian Schär. Oder durch Ballverluste wie jenen von Eran Zahavi vor dem Basler 2:0, als Valentin Stocker den mitgelaufenen Mohamed Salah lancierte. Der Ägypter, vom heissblütigen Publikum bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen, gab die Antwort auf die Anfeindungen in den israelischen Medien also auf sportliche Art.

Als dann Marcelo Diaz mit einem wunderbaren Aussenrist-Schlenzer, seinem achten Tor im FCB-Dress, nach etwas mehr als einer halben Stunde auf 3:0 erhöhte, wurde es im Bloomfield-Stadion zumindest einen Moment lang mucksmäuschenstill. Kaum einer der 13'000 fanatischen Zuschauer glaubte mehr daran, dass sich Maccabi nochmals zurückkämpfen würde. Zum Weiterkommen wären fünf Treffer nötig gewesen.

Wankelmütiges Drehbuch

Was danach folgte, war für manchen Basler Beteiligten, wie etwa Fabian Schär, unerklärlich. Wieso hatte der FCB, ähnlich wie im Hinspiel in Basel nach der Pause, einen derartigen Leistungseinbruch zu verzeichnen? Vielleicht war es, dass sie «den Gegenspielern im Zentrum zu viel Raum und Zeit liessen» (Sommer). Vielleicht war es auch mit der unglaublichen Eigendynamik zu erklären, die die Partie durch das 1:3 (34.) annahm. Goalie Sommer, davor nicht ein einziges Mal getestet, hatte einen Schuss genau ans Bein von Teamkollege Schär gelenkt. Zwei Minuten später schaffte es Schär nicht einmal im Ansatz, Zahavi am 2:3 zu hindern. Und wiederum nur zwei Minuten darauf intervenierte Sommer gegen Tibi mit Erfolg. «Diese Parade war schon wichtig», sagte Sommer. «Wenn sie mir davor gelungen wäre, hätten wir die Partie lockerer zu Ende bringen können.»

Vier Minuten also reichten aus, um Maccabi, (wieder) getragen vom Publikum, auf der Welle der Euphorie reiten zu lassen. Basel vermochte sich den Angriffen kaum zu erwehren. Der Zeitpunkt des 3:3 schien nur eine Frage der Zeit.



Basels Trainer Murat Yakin musste bis zum Schluss zittern. /

Jede Minute, die der FCB dieses Szenario verhindern konnte, war eine gewonnene. Nach 54 Minuten fiel dieses 3:3, indem Maharan Radi mit einem Dropkick aus gut 20 Metern traf. Der Druck, den Maccabi ausübte, war enorm. Mit den Einwechslungen eines weiteren Innenverteidigers (Sauro) und der defensiveren Variante auf der rechten Abwehrseite (Voser für Philipp Degen) stabilisierten sich die Verhältnisse.

Maccabi ging mit Fortdauer der Partie die Puste aus. Abgesehen von einem Kopfball von Rade Prica, der kurz vor Schluss das Tor um Zentimeter verfehlte, besassen die Israeli keine Chancen mehr. «Wäre das 3:4 gefallen, wäre es nochmals richtig heiss geworden», urteilte Yakin. Wenigstens die ganz heisse Schlussphase blieb Basel nach diesem Wechselbad der Gefühle mit dem traumhaften Start und den drei Gegentreffern innert 20 Minuten erspart. Maccabi Tel-Aviv - Basel 3:3 (2:3)
Bloomfield. - 13'000 Zuschauer. - SR Turpin (Fr). - Tore: 5. Schär (Foulpenalty/Yeini an Stocker) 0:1. 21. Salah (Stocker) 0:2. 32. Diaz (Streller) 0:3. 34. Schär (Eigentor) 1:3. 36. Zahavi 2:3. 54. Radi 3:3.

Maccabi Tel-Aviv: Juan Pablo; Yeini, Tibi, Garcia, Ziv (35. Mikha); Radi, Alberman, Ben Haim (74. Einbinder); Zahavi (63. Margolis), Itzhaki; Prica.

Basel: Sommer; Philipp Degen (61. Voser), Schär, Ajeti, Safari; Frei; Salah (75. Elneny), Diaz, Xhaka, Stocker; Streller (55. Sauro).

 


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