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Kerry: USA von Giftgasattacke in Syrien überzeugt

New York - Die USA sind nach den Worten von Aussenminister John Kerry überzeugt, dass in Syrien Giftgas eingesetzt wurde. Dies sei trotz aller Versuche in Damaskus, dies zu leugnen, «unbestreitbar», sagte Kerry am Montag in Washington.

fest / Quelle: sda / Montag, 26. August 2013 / 21:44 h

Die zeitweilige Weigerung, UNO-Inspektoren Zugang zu gewähren und Artillerieattacken auf den Schauplatz seien Zeichen, dass das Regime etwas zu verbergen habe. Es handle sich um eine «moralische Obszönität», sagte Kerry. Und er sagte weiter, die USA würden nach Rücksprache mit Partnerstaaten in den kommenden Tagen reagieren.

Die Inspektoren der UNO gerieten derweil auf ihrem Weg zu einem Schauplatz des mutmasslichen Chemiewaffenangriffs in Syrien unter Beschuss. Scharfschützen hätten auf den ersten Wagen des Konvois mehrfach gefeuert.

Das Fahrzeug musste ausgetauscht werden, wie ein UNO-Sprecher am Montag sagte. Wenig später erreichten die Experten den Ort Muadamija, wo Dutzende Menschen nach Angaben der Opposition am vergangenen Mittwoch durch Giftgas getötet wurden. Insgesamt sollen der Opposition zufolge zwischen 500 und 1300 Menschen bei dem Angriff umgekommen sein.

Das syrische Staatsfernsehen berichtete unter Berufung auf Kreise des Informationsministeriums, «Terroristen» hätten den UNO-Konvoi beschossen. Mit diesem Begriff bezeichnet die syrische Regierung in der Regel die Rebellen, die seit mehr als zwei Jahren versuchen, Präsident Baschar al-Assad zu stürzen.

Regimegegner berichteten hingegen, regierungstreue Milizen hätten vom Militärflughafen Messe aus das Feuer auf das UNO-Team eröffnet. «Sie wollen verhindern, dass die Inspektoren zu uns kommen», sagte ein Revolutionär.

Ein UNO-Sprecher rief die Kriegsparteien angesichts des Angriffs auf die Inspektoren zur verstärkten Zusammenarbeit auf, damit die Experten ihrer Arbeit sicher nachgehen könnten.



Aussenminister John Kerry sagte, die USA würden nach Rücksprache mit Partnerstaaten in den kommenden Tagen reagieren. /

Eigentlich hatten sowohl die Regierungseinheiten als auch Aufständische zugesagt, während des Aufenthalts der Inspektoren ihre Kampfhandlungen einzustellen.

Mutmassliche Opfer befragt

Die syrische Führung hatte am Wochenende den UNO-Inspektoren die Erlaubnis erteilt, die Schauplätze des mutmasslichen Chemiewaffeneinsatzes zu untersuchen, nachdem mehrere Staaten dies vehement gefordert hatten. Die USA äusserten Befürchtungen, dass in der Zwischenzeit Beweise vernichtet wurden, da Regierungstruppen das betroffene Gebiet in den vergangenen fünf Tagen bombardiert hätten.

Die UNO-Inspektoren haben den Auftrag herauszufinden, ob Chemiewaffen tatsächlich eingesetzt wurden. Dazu befragten und untersuchten sie in Muadamija mutmassliche Opfer des angeblichen Angriffs, wie ein Arzt vor Ort der Nachrichtenagentur Reuters per Mobiltelefon sagte.

Damaskus bestreitet den Einsatz chemischer Kampfstoffe und beschuldigt stattdessen die Rebellen, Giftgas eingesetzt zu haben. Assad selbst wies die Vorwürfe zurück. «Welcher Staat würde Chemiewaffen oder andere Massenvernichtungswaffen an einem Ort einsetzen, an dem seine eigenen Truppen konzentriert sind?» So ein Vorgehen wäre vollkommen unlogisch, sagte er der russischen Zeitung «Iswestia».

Assad warnt USA vor militärischem Eingreifen

Assad warnte die USA vor einem militärischen Eingreifen. Sie würden scheitern, so wie dies auch «bei all den anderen Kriegen, die sie ausgelöst haben, angefangen mit Vietnam bis in die Gegenwart» der Fall gewesen sei.

Auch der russische Aussenminister Sergej Lawrow warnte vor einem US-Militäreinsatz. Lawrow habe seinem US-Amtskollegen John Kerry telefonisch erklärt, dass ein solches Vorgehen «extrem gefährliche Folgen» für «die ganze Region des Nahen Ostens und Nordafrikas» haben könnte, teilte das Aussenministerium in Moskau mit.

Die syrischen Rebellen haben nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte die strategisch wichtige Stadt Chanasir im Norden des Landes eingenommen. Die Aufständischen hätten damit den einzigen Versorgungsweg der Regierungstruppen in die Grossstadt Aleppo abgeschnitten, berichtete die in Grossbritannien ansässige Organisation am Montag.

 


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