Das gleicht einer kleinen Sensation, denn bisherige Methoden kamen bislang nur auf eine Exaktheit von 57 Prozent.
Höhere Genauigkeit erzielt
Die Wissenschaftler haben für ihre Studie den Erfolg von 312 Filmen untersucht, die auf einer Liste auf Wikipedia im Zeitraum von 2009 bis 2010 gelistet sind. Auf sechs der 312 Filme trafen ihre Vorhersagen zu 99 Prozent zu, die Standardabweichung lag bei einem Prozent. Den Erfolg von über 20 Filmen bestimmten sie mit einer Genauigkeit von 90 Prozent, und auf 70 Filme trafen ihre Prognosen zu 70 Prozent zu.
«Der US-Mainstream ist an den Massenmarkt angepasst - das liegt ja bereits im Wort. Es wäre schön, wenn wir uns in Europa eine grössere Vielfalt bewahren könnten», erklärt Felix Bruder von der Gilde deutscher Filmkunsttheater auf Nachfrage von Pressetext, ob die Diversität von Filmen gefährdet sein könnte, wenn Filmemacher künftig nach einem mathematischen Modell produzieren würden.
Nützlich für Marketing-Analyse
«Die Ergebnisse der Studie können für Marketing-Firmen wertvoll sein», hält Taha Yasseri vom Oxford Internet Institute dagegen.
Bisherige Methoden kamen nur auf eine Exaktheit von 57 Prozent. /
«Für uns war aber wichtiger, dass wir demonstrieren konnten, wie man sozial generierte Online-Daten nutzt, um menschliches Verhalten vorherzusagen», so die Forscherin. Vorhergesagte und tatsächliche Kinobesucher an Start-Wochenenden deckten sich sehr wahrscheinlich.
Das Modell konnte bereits die Quoten von «Iron Man 2», «Alice im Wunderland», «Toy Story 3» und «Inception» korrekt vorhersagen. Mike Echternach von Cineplex Deutschland sagt gegenüber Pressetext: «Ich denke schon, dass es interessant ist. Aber die Studie ist ein zweischneidiges Schwert. Was, wenn man falsch liegt?»
