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Weltbank steht vor weitreichenden Reformen

Washington - Weltbank-Chef Jim Yong Kim strebt bei der internationalen Organisation weitreichende Reformen an: Durch Bürokratieabbau und neue Strukturen sollen die jährlichen Kosten binnen drei Jahren um 400 Millionen Dollar sinken.

dap / Quelle: sda / Samstag, 12. Oktober 2013 / 07:15 h

Die Weltbank werde auch ihre Personaldecke «strategisch» auf den Prüfstand stellen, kündigte Kim am Freitag (Ortszeit) am Rande der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington an. Seit Monaten kursieren Gerüchte, dass Kim harte Einschnitte bei den mehr als 10'000 Mitarbeitern plant. Die Weltbank gelte bei Entwicklungs- und Schwellenländern als zu komplex und bürokratisch, erklärte Kim. Die Institution müsse sich bei ihrem Aufbau eher an Unternehmen orientieren und «innovative Lösungen finden».

Ausserdem sei die Weltbank zu stark nach Weltregionen aufgespalten. Stattdessen sollen künftig die Abteilungen mit Blick auf ihre jeweilige Expertise gruppiert werden, sagte Kim.



Weltbank-Chef Jim Yong Kim mit Barack Obama. (Archivbild) /

«Wir sind bereit, ein Partner zu sein, mit dem man leichter arbeiten kann.»

Kernaufgabe hat sich geändert

In einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» vom Samstag mahnte Kim, dass sich die Organisation in den kommenden Jahren «fundamental» ändern müsse. «Meine Botschaft an die Mitarbeiter ist klar: Wenn Sie wertvolle Arbeit verrichten für unsere Ziele, dann haben Sie eine gute Zukunft bei der Bank. Wenn Sie aber nur irgendeine Zusatzarbeit machen, dann sollten Sie sich verändern.»

Die Weltbank wurde wie ihre Schwesterorganisation IWF 1944 auf der Konferenz von Bretton Woods gegründet und sollte ursprünglich den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg voranbringen. Heute ist die Kernaufgabe der Weltbank-Gruppe, die Armut auf dem Planeten zu bekämpfen und die Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern zu verbessern.

Kim seit Juli 2012 Weltbank-Chef

Kim hatte den Chefposten bei der Weltbank als Nachfolger von Robert Zoellick im Juli 2012 angetreten. Der US-Bürger mit südkoreanischen Wurzeln ist ausgebildeter Arzt und leitete zuvor die US-Eliteuni Dartmouth College.

Erfahrungen in der Entwicklungspolitik sammelte er als früherer Leiter der Abteilung für die Bekämpfung von Aids bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). An der Spitze der Weltbank hat der 53-Jährige das Ziel gesetzt, die extreme Armut in der Welt bis 2030 zu beseitigen.


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