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China und Indien schliessen Abkommen zur Grenzkooperation

Peking - Indien und China haben in ihrem jahrzehntelangen Grenzkonflikt einen wichtigen Schritt aufeinander zu gemacht. Beim Besuch des indischen Premier Manmohan Singh in Peking besiegelte Chinas Volksbefreiungsarmee ein Abkommen zur Grenzkooperation mit dem indischen Verteidigungsministerium.

ig / Quelle: sda / Mittwoch, 23. Oktober 2013 / 11:27 h

"Das ist ein Instrument, um Stabilität und Frieden an unserer Grenze zu sichern", sagte Singh am Mittwoch bei der Vertragsunterzeichnung. "Wenn Indien und China die Hände schütteln, nimmt die Welt Notiz." Chinas Premierminister Li Keqiang lobte die Zusammenarbeit mit Neu Delhi: "Die Beziehung zwischen China und Indien ist vermutlich die Wichtigste im 21. Jahrhundert, und wir blicken in eine vielversprechende Zukunft."

Eskalation vermeiden

Dank des Verteidigungsabkommens werde der Austausch zwischen den Militärs auf beiden Seiten der Grenze verbessert, um künftige Konflikte zu vermeiden. "China möchte mit Indien zusammenarbeiten." Zudem werde es gemeinsame Übungen in der Terrorabwehr mit Sicherheitskräften aus China und Indien geben.

Auch dank ökonomischer Vereinbarungen wollen es Indien und China nicht wieder zur einer Eskalation im Grenzgebiet kommen lassen. Im Beisein von Singh und Xi unterzeichneten hochrangige Regierungsvertreter insgesamt neun Abkommen und Absichtserklärungen, zu denen unter anderem bessere Transportwege zwischen beiden Ländern und eine gemeinsame Verwaltung der Flüsse in der Grenzregion gehören.

Noch bis Mai dieses Jahres waren sich Soldaten beider Länder bei der Grenzregion Kaschmir im Himalaya gefährlich nah gegenübergestanden. Die beiden Länder teilen sich eine provisorische, mehr als 4000 Kilometer lange Grenze.

Ungleicher Handel

1962 führten Neu Delhi und Peking einen kurzen, aber heftigen Krieg. Seitdem kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen beiden Seiten.



Chinas Premierminister Li Keqiang lobte die Zusammenarbeit mit Neu Delhi.(Archivbild) /

Noch immer haben sich beide Länder nicht auf eine feste Grenze geeinigt.

Trotz aller betonten Freundschaft liess Manmohan Singh jedoch auch Konfliktthemen durchblicken. "Premier Li hat meine Sorge um das Handelsdefizit zur Kenntnis bekommen", sagte Singh.

Der Handel zwischen beiden Staaten ist in einem grossen Ungleichgewicht zu Chinas Gunsten. Vergangenes Jahr betrug der Handel zwischen beiden Ländern 61,5 Milliarden US-Dollar (ca. 55 Mrd. Schweizer Franken). Bis 2015 wollen beide Seiten ihre Ein- und Ausfuhren auf 100 Milliarden US-Dollar (ca. 89,5 Mrd. Schweizer Franken) steigern.


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