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Anschläge erschüttern Syrien nach Assads Kandidatur

Damaskus - Einen Tag nach Präsident Baschar al-Assads abermaligen Kandidatur als Präsident haben schwere Anschläge Syrien erschüttert. In der zentral gelegenen Stadt Homs starben bei der Explosion von zwei Autobomben mindestens 37 Menschen, darunter Frauen und Kinder.

fest / Quelle: sda / Dienstag, 29. April 2014 / 17:10 h

Die Sprengsätze seien am Dienstag in der Nähe eines belebten Verkehrsknotenpunkts detoniert, teilte die oppositionelle Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit. Ein Mitarbeiter der örtlichen Sicherheitskräfte sagte, möglicherweise seien bis zu 42 Menschen ums Leben gekommen. Am gleichen Tag schlugen in Damaskus nach staatlichen Angaben zwei Mörser-Granaten in einem Bildungskomplex ein. Mindestens 14 Menschen seien getötet und 86 verletzt worden. Oppositionelle Stellen sprachen sogar von 18 Toten. Die vier Granaten seien in der Nähe einer Schule und des Badreddin- al-Hassani-Institutes für sunnitische Religionswissenschaften eingeschlagen.

Elf Bewerber für das Präsidentenamt

Assad hatte am Montag seine Bewerbung für eine dritte Amtszeit offiziell eingereicht. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, vier weitere Kandidaten hätten am Dienstag ihre Papiere beim Verfassungsgericht abgegeben. Damit sei die Zahl der potenziellen Bewerber für das höchste Amt nun von sieben auf elf gestiegen. Noch ist allerdings nicht klar, wie viele von ihnen die erforderlichen 35 Unterschriften von Parlamentariern beibringen können. Aus Sicht der Opposition ist die für den 3. Juni geplante Wahl nicht mehr als ein «absurdes Theater».



Bashar al-Assad regiert Syrien seit dem Tod seines Vaters, Präsident Hafis al-Assad, im Jahr 2000. /

Auch westliche Diplomaten haben dringend davon abgeraten, mitten im Bürgerkrieg wählen zu lassen. Sie kritisierten auch, dass Assad kandidieren will. Seine zehn «Herausforderer» gelten als Zählkandidaten. Der bekannteste unter ihnen ist Hassan al-Nuri, ein Ex-Staatsminister und Fabrikant für Schuhputz-Schwämme. Als Kandidatin hat sich auch Sausan al-Haddad gemeldet, die für ihre Bewerbung aus Assads Baath-Partei ausgeschieden war.

Bewerbungsfrist endet am Donnerstag

Der 48-jährige Assad regiert Syrien seit dem Tod seines Vaters, Präsident Hafis al-Assad, im Jahr 2000. Er ist noch nie zuvor bei einer Wahl mit Gegenkandidaten angetreten. Die Bewerbungsfrist für die Kandidaten endet am kommenden Donnerstag. Seit mehr als drei Jahren versucht Assad einen Aufstand gegen seine Herrschaft niederzuschlagen. In dem Bürgerkrieg wurden nach Angaben der Opposition mehr als 150'000 Menschen getötet. Millionen Syrer sind auf der Flucht. Tausende politische Aktivisten sitzen im Gefängnis. Rebellen und islamistische Terroristen kontrollieren weite Teile der Provinzen Aleppo, Idlib, Daraa, Al-Rakka und Deir as-Saur.

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Syrer sollen in sechs Wochen neuen Präsidenten wählen

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