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Putin trifft Fidel und Raúl Castro

Havanna - Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Freitag zu einem eintägigen Besuch in Kuba eingetroffen. Der Kremlchef kam in der kubanischen Hauptstadt mit Staatschef Raúl Castro zu offiziellen Gesprächen zusammen, wie Staatsmedien berichteten.

jz / Quelle: sda / Samstag, 12. Juli 2014 / 07:17 h

Am Rande fand auch ein informeller Besuch beim 87 Jahre alten Revolutionsführer Fidel Castro in dessen Haus in Havanna statt. Sie hätten «ein langes und interessantes Gespräch geführt», sagte Putin im Anschluss vor russischen Journalisten. In den etwa 60 Minuten sei neben internationalen und bilateralen Problemen auch der Devisenmarkt zur Sprache gekommen. Der Revolutionsführer hatte sich 2006 aus Gesundheitsgründen von der Macht zurückgezogen. Er wird am 13. August 88 Jahre alt.

Vertiefung der Beziehungen

Im Mittelpunkt der offiziellen Gespräche in Kuba stand eine Vertiefung der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Beide Seiten unterzeichneten nach kubanischen Medienangaben rund zehn Verträge, unter anderem in den Bereichen Energie, Industrie und Gesundheit.

Russland sei wieder bereit, stärker und langfristig mit Kuba zu kooperieren, hatte Putin am Vortag im einem Gespräch mit der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina erklärt. Der sozialistische Karibikstaat war zu Sowjetzeiten ein enger Verbündeter Moskaus.

Erst vor einer Woche stimmte das russische Parlament dem Erlass von umgerechnet 26 Milliarden Euro Schulden zu, die Havanna noch aus Sowjetzeiten bei Moskau hatte.



Castro Brüder /

Einen Rest von 2,6 Milliarden Euro soll Kuba innerhalb von zehn Jahren abbezahlen.

Moskau verpflichtete sich allerdings, die zurückgezahlten Gelder wieder in die kubanische Wirtschaft zu investieren. Russland ist derzeit Kubas neuntgrösster Handelspartner, weit hinter den drei Spitzenreitern Venezuela, China und Spanien.

Wiedererstarken begrüsst

Präsident Raúl Castro begrüsste das Wiedererstarken Russlands auf der internationalen Arena. Nach dem Untergang der Sowjetunion in den 1990er Jahren habe Russland mit Putin ab 2000 wieder an Bedeutung gewonnen, zitierte ihn das Regierungsportal Cubadebate. «Diese Stärke kommt langsam zurück und ist bereits spürbar», sagte er.

Von Havanna aus reist Putin am Samstag nach Argentinien weiter. Bei den Gesprächen dort steht nach Kreml-Angaben die energiepolitische Zusammenarbeit im Mittelpunkt.

Am Sonntag wird er dann in Brasilien zum Finale der Fussball-WM zwischen Deutschland und Argentinien in Rio de Janeiro erwartet. Es schliessen sich Gespräche mit Unternehmern und der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff an, die Putin auch die Verantwortung für die Austragung der Fussball-WM 2018 in Russland übertragen wird.

Zum Abschluss seines Besuchs nimmt Putin am Treffen der aufstrebenden Wirtschaftsnationen BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) am 15. und 16. Juli in Fortaleza und Brasilia teil.

 


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