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Terrormiliz IS setzt Vormarsch in Syrien fort

Damaskus - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat im Norden Syriens ihre Herrschaft weiter ausgedehnt. Die Extremisten eroberten am Donnerstag 21 vor allem von Kurden bewohnte Dörfer an der Grenze zur Türkei.

bert / Quelle: sda / Donnerstag, 18. September 2014 / 18:11 h

Die Orte rund um die Stadt Ain al-Arab, die von den Kurden Koban genannt wird, gehören zu einer Enklave, die noch von sogenannten kurdischen Volksschutzeinheiten beherrscht wird. Bislang konnten die Volksschutzeinheiten, die der kurdischen Arbeiterpartei PKK nahestehen, die meisten Angriffe abwehren.

Sollte die Terrormiliz das Gebiet einnehmen, würde sie rund ein Drittel der über 800 Kilometer langen türkisch-syrischen Grenze kontrollieren. Der IS beherrscht im Norden und Westen Syriens bereits rund ein Drittel der Fläche des Landes.

Die Terrormiliz habe bei ihren Angriffen in der Region Panzer und Artillerie eingesetzt, erklärten syrische Menschenrechtler. Zahlreiche Menschen seien auf beiden Seiten ums Leben gekommen, darunter auch Zivilisten.

Laut der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind viele Menschen aus Angst vor IS-Massakern in benachbarte Gebiete geflohen. Die türkische Nachrichtenagentur Dogan sprach von 3000 Flüchtlingen. Die Extremisten gehen in den von ihnen eroberten Gebieten rücksichtslos gegen Gegner und Andersgläubige vor. Immer wieder gibt es Berichte über öffentliche Tötungen.

Tote Zivilisten nach Luftangriff

Bei Angriffen der syrischen Luftwaffe auf eine von IS-Kämpfern kontrollierte Stadt nordöstlich von Aleppo wurden mindestens 17 Menschen getötet.

Dutzende wurden bei der Attacke auf den Ort Al-Bab verletzt, wie die Beobachtungsstelle meldete. Aktivisten berichteten von mehr als 30 Toten.



Die IS-Terrormiliz versucht auf Aleppo vorzurücken. (Symbolbild) /

Demnach bombardierte die Luftwaffe eine Menschenmenge vor einer Bäckerei.

Die IS-Terrormiliz versucht von Al-Bab aus, auf das rund 40 Kilometer entfernte Aleppo vorzurücken. Teile Aleppos stehen unter Kontrolle von gemässigteren Rebellen, die sowohl das Regime als auch die Extremisten des Islamischen Staates bekämpfen.

US-Luftangriffe im Nordirak

Im benachbarten Irak starben bei US-Luftangriffen im Norden des Landes mindestens 25 Extremisten. Einwohner des Ortes Hamman al-Alil berichten, die US-Luftwaffe habe zwei Ausbildungslager der Terrormiliz bombardiert und völlig zerstört.

Die US-Luftwaffe greift seit dem vergangenen Monat regelmässig IS-Stellungen vor allem im Norden des Iraks an. Damit unterstützt sie eine Gegenoffensive, die kurdische Einheiten begonnen haben. Vergangene Woche hatte US-Präsident Barack Obama Luftangriffe gegen die Extremisten auch in Syrien angekündigt.

Das US-Repräsentantenhaus billigte am Mittwochabend die von Obama geplante Aufrüstung und Ausbildung von moderaten syrischen Rebellen für den Kampf gegen den IS. Die Zustimmung des Senats steht noch aus.

EU-Parlament fordert Hilfe für Irak

Das EU-Parlament forderte die Regierungen der 28 EU-Staaten am Donnerstag auf, die Terrormiliz von Ölhandel und Geldzuweisungen abzuschneiden. Gegen Unternehmen, die den IS unterstützten, müssten Sanktionen erlassen werden, hielten alle grossen Fraktionen in einer gemeinsamen Entschliessung fest.

Das Parlament forderte die EU-Staaten zudem auf, dem Irak «mit allen zu Gebote stehenden Mitteln» bei der Bekämpfung des Islamischen Staats zu helfen. Notwendig sei auch eine «angemessene militärische Unterstützung».

Neues IS-Video

Am Donnerstag tauchte ein neues Video des IS auf, das eine mutmassliche britische Geisel zeigt. Anders als in den barbarischen Enthauptungsvideos der vergangenen Wochen zeigt der Clip die mutmassliche Geisel bei einer die IS-Miliz verherrlichenden Ansprache, die ihr augenscheinlich aufgezwungen wurde.

Die SITE Intelligence Group, die Internetseiten von Extremisten beobachtet, stufte das Video als authentisch ein.


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