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Harte Strafe für «Happy»-Video im IranTeheran - Für ihre selbstgedrehte Version des Hit-Videos «Happy» von Pharrell Williams sind sieben junge Iranerinnen und Iraner zu mehrmonatigen Bewährungsstrafen verurteilt worden.bert / Quelle: sda / Freitag, 19. September 2014 / 21:31 h
Sowohl die sechs bis zwölf Monate langen Haftstrafen als auch die jeweils 91 Peitschenhiebe für die Protagonisten seien für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt worden, sagte ihr Anwalt Farschid Rofugaran am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Vom zuständigen Gericht waren sie demnach der «illegalen Verbreitung eines Films» und «unerlaubter Beziehungen» schuldig gesprochen worden.
Die drei unverschleierten Frauen und drei Männer sowie ihr Laienregisseur waren im Mai festgenommen worden, weil sie in einem per Smartphone aufgenommenen Video zum «Happy»-Song ausgelassen auf den Strassen und Dächern Teherans tanzen und singen - und den Clip zum Ärger islamisch-konservativer Kreise ins Internet gestellt hatten. Nach offiziellen Angaben wurden sie wegen der Veröffentlichung eines «vulgären Clips im Cyberspace» in Gewahrsam genommen. Die Teheraner Polizei zürnte gar über einen Verstoss gegen die «öffentliche Sittsamkeit». Kritik im In- und Ausland Nach einem im Staatsfernsehen ausgestrahlten «Geständnis» wurden die sieben «Happy»-Fans später auf Kaution wieder freigelassen. Kein Recht auf Fröhlichkeit? /
![]() Doch viele Iraner reagierten empört auf die Massregelung und warfen die Frage auf, ob es nun schon strafbar sei, «im Iran glücklich zu sein». Selbst Präsident Hassan Ruhani warnte davor, «durch Freude ausgelöstes Verhalten allzu streng zu bewerten». Das nun gefällte Urteil wurde von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International als «ebenso absurd wie ungerecht» gerügt. Falls die Strafe nicht revidiert werde, würden die Amateurfilmer «als Verbrecher gebrandmarkt, bloss weil sie ein Musikvideo als Hommage an die Fröhlichkeit gedreht haben». Gemäss dem seit 1979 im Iran geltenden islamischen Recht müssen sich Frauen in der Öffentlichkeit verschleiern. Eine eigens gebildete «Moralpolizei» wacht seit mehr als zehn Jahren über die Einhaltung der Vorschriften und kann Verstösse mit Geldbussen und Festnahmen ahnden. Auch das Internet wird im Iran massiv überwacht, die meisten sozialen Online-Netzwerke sind blockiert.
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