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Nishikori fordert Djokovic

Novak Djokovic steht an den ATP-Finals in London als erster Finalist fest. Der Serbe besiegt Kei Nishikori 6:1, 3:6, 6:0 und trifft am Sonntag auf den Sieger des Duells zwischen Federer und Wawrinka.

asu / Quelle: Si / Samstag, 15. November 2014 / 17:57 h

Die Entscheidung im ersten Halbfinal zwischen Djokovic (ATP 1) und Nishikori (ATP 5) fiel zu Beginn des dritten Durchgangs, als der Japaner leichtfertig zwei Breakchancen ausliess und im darauffolgenden Aufschlagspiel dem Serben das Break zugestehen musste. Damit wechselte das Momentum wieder, nachdem im zweiten Satz Nishikori der bessere Spieler gewesen war. Spätestens nach einem weiteren Break Djokovic', das Nishikori seinem Gegner mit zwei Doppelfehlern schenkte, war die Partie gelaufen. Nach knapp einer halben Stunde hatte alles nach einem klaren Zweisatzsieg zugunsten von Djokovic ausgesehen. Dem Serben gelang ein fast fehlerloser erster Satz, in dem er mehr als doppelt so viele Punkte wie Nishikori verbuchte. Und auch im zweiten Durchgang gelang Djokovic, der wie bereits im Verlauf der Woche sehr gut aufschlug, gleich ein Break. Danach steigerte sich aber Nishikori und zeigte, warum er 2014 den Durchbruch an die Weltspitze geschafft hat. Plötzlich dominierte der Japaner von der Grundlinie, Djokovic wurde erstmals in diesem Turnier in die Defensive gedrängt. Nachdem er in der Vorrunde nur neun Games abgegeben hatte - so wenig wie noch kein Spieler seit der Einführung der Round Robin -, kassierte Djokovic nach einem Break zum 1:1 und 3:5 seinen ersten Satzverlust in London. Am Ende erreichte Djokovic aber dennoch bei seiner achten Masters-Teilnahme in Folge zum vierten Mal den Final. 2008, 2012 und 2013 hat er das Saisonfinale gewonnen. Für die Weltnummer 1 war es der 31. Sieg in Folge in der Halle.



Novak Djokovic im Spiel gegen Kei Nishikori. /

Seine letzte Indoor-Niederlage hatte der Serbe 2012 in Paris-Bercy gegen den Amerikaner Sam Querrey kassiert. Am Sonntag bietet sich Djokovic, der zum dritten Mal in seiner Karriere ein Jahr als Nummer 1 des ATP-Rankings abschliessen wird, die Chance zum Titel-Hattrick in der O2-Arena. Djokovic wäre der erste Spieler seit Ivan Lendl Mitte der Achtzigerjahre, der das Masters dreimal in Folge gewinnen würde. Federer klarer Favorit Im Final trifft Djokovic auf den Sieger des Schweizer Duells zwischen Roger Federer und Stan Wawrinka. Federer steigt sechs Tage vor dem Davis-Cup-Final gegen Frankreich in Lille als haushoher Favorit in die Partie gegen seinen Teamkollegen. Die Weltnummer 2 trat in der Round Robin sehr überzeugend auf und gab in den drei Partien gegen Milos Raonic, Nishikori und Andy Murray keinen Satz und nur 13 Games ab. Vor allem Federers Auftritt gegen Murray, dem er in weniger als einer Stunde nur ein Game überlassen hatte, machte Eindruck. Wawrinka weiss, dass er gegen sein langjähriges Vorbild klarer Aussenseiter ist. Wenn er eine Chance haben wolle, müsse er sein bestes Tennis spielen, sagte der Romand nach seinem Dreisatzsieg gegen Marin Cilic zum Abschluss der Round Robin. «Aber ich weiss, dass ich ihn schlagen kann.» Auch in London trat Wawrinka noch nicht so stilsicher und überzeugend auf wie in der ersten Jahreshälfte, als er sechs seiner sieben Duelle mit Top-10-Spielern für sich entschieden hatte und am Australian Open und in Monte Carlo - dank einem Finalsieg gegen Federer - seine grössten Triumphe der Karriere feierte. Nach einer persönlichen Durststrecke im Herbst ist Wawrinka in dieser Woche zum Siegen zurückgekehrt, was im Hinblick auf den Davis-Cup-Final nächste Woche für das Selbstvertrauen wichtig ist. Dank den Erfolgen gegen Tomas Berdych und den US-Open-Sieger Cilic qualifizierte sich Wawrinka auch bei seiner zweiten Masters-Teilnahme für die Halbfinals, was für ihn ein grosser Erfolg sei, wie Wawrinka vor dem Halbfinal betonte. Gegen Federer sei entscheidend, dass er gut in die Partie starte, «ansonsten wird es gegen ihn enorm schwierig».

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