Welche Sprache spricht Alain Sutter?

Nervosität kann das Wortfolgenratter nach über zehnjähriger TV-Erfahrung nicht sein. Vielmehr hatte Sutter schon in seiner Aktivzeit mehr Ahnung von Yoga und Haarspülungen als von Fussballschlachtstrategien. Klar, resultiert dieser Fachverstand in nicht selten esoterisch angehauchten Hausfrauenanalysen. In einer Sprache, die sein Geheimnis bleibt, immer mit lässig überschlagenen Beinen und einer Eloquenz, die stark an jene des Comedians Johann König erinnert. Ein kleiner Tipp: wenn man die Augen «wissend» zusammenkneift, sollte im Idealfall ein Satz (möglichst vollständig) folgen.

Müde Götter in Paris

Auch das Hauptprogramm verläuft holprig. Paris Saint Germain gegen Chelsea sollte das Göttermeeting der Fussballszene werden: José Mourinho gegen seinen ehemaligen Schützling Zlatan Ibrahimovic - beide bezeichnen sich gerne als gottgleich. Obwohl das Heimteam die fahle Partie dominiert und sich mehr Chancen herausspielt, scort Chelsea's Branislav Ivanovic in der 36. Minute als erster.




Den Spielverlauf in Ergebnis münzt in der 55. Minute Edinson Cavani sträflich freistehend per Kopf um. Der Rest ist gepflegtes Teichbrunnengeplätscher für grosse russische und katarische Sandkastenkinder.

Holprige Bayern

Die andere Begegnung, Schachtar Donezk gegen Bayern München, fand aufgrund des Ukraine-Kriegs in Lemberg, nahe der polnischen Grenze statt. Und so traurig wie die politische Lage war auch das Spiel: Bayern kriegte kein Bein vor's andere - höchstens in den Gegner. Gstabi Alonso zahlte das dritte saudämliche Foul hintereinander mit der roten Karte - der einzige Höhepunkt des Spaniers. Und es blieb auch der einzige des Spiels. Ein mageres 0:0 ist das effektive aktuelle internationale Level eines Titelanwärters, der sich für's Rückspiel in München warm anziehen muss: ein Tor reicht Donezk für's Weiterkommen. Auch wenn Bayern ausgleichen sollte.

Am Mittwoch spielen Schalke in der Veltins Arena gegen Real Madrid und Basel muss zu Hause gegen den FC Porto ran.