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Das Turnier der Tränen

Tränen überall - nicht wenige der erfolgreichsten Frauen beim WTA-Turnier in Indian Wells hatten diese Woche feuchte Augen. Erstaunlicherweise waren es meist die, welche gewannen.

jbo / Quelle: Si / Freitag, 20. März 2015 / 11:01 h

Die Zuschauer trauten ihren Augen kaum. Noch keine halbe Stunde war im Achtelfinal zwischen Flavia Pennetta und Maria Scharapowa gespielt, da liefen der Italienerin die Tränen die Wange runter. Sie konnte sich den Gefühlsausbruch hinterher auch nicht so richtig erklären. Der Druck, als Titelverteidigerin im vollen Stadion zu spielen, schien einfach zu viel für sie zu sein. Erstaunlich: Nach verlorenem Startsatz verschwand Pennetta in der Garderobe, atmete tief durch, kam zurück - und gewann gegen die Weltnummer 2.

Im Viertelfinal hatte Pennetta ihre Tränendrüsen dann im Griff - und verlor in der Nacht auf Freitag gegen die Deutsche Sabine Lisicki im Tiebreak des dritten Satzes. Die Wimbledonfinalistin 2013 hatte eine Runde zuvor ihrerseits sehr emotional auf ihren Sieg gegen Caroline Garcia reagiert, die zuletzt zwei Finals erreicht hatte (beide gegen Timea Bacsinszky verloren). Die Tränen der Erleichterung bei Lisicki waren durchaus verständlich, hatte sie doch zuvor in diesem Jahr erst ein einziges Spiel gewonnen. Im Halbfinal spielte sie nun in der Nacht auf heute gegen Belinda Bencics Bezwingerin Jelena Jankovic.

Im anderen Halbfinal standen sich Serena Williams und Simona Halep gegenüber. Die Weltnummer 1 musste ein paar Tränen verdrücken, als sie vor einer Woche erstmals seit 14 Jahren wieder den Center Court des Indian Wells Tennis Garden betrat und - ganz anders als 2001 - mit einer Standing Ovation empfangen wurde. Allen Grund, traurig zu sein, hat Halep.



Tränen bei Pennetta. / Screenshot: MrPieritoTennis newspictures.ch

Die Weltranglistendritte aus Rumänien trauert um ihren Cousin, der kurz vor dem Turnier Selbstmord beging. «Es ist seine schmerzliche Situation für mich und meine Familie», sagte sie. «Aber ich wollte ihm zu Ehren hier spielen, weil er Tennis sehr liebte.» Sie tut dies unter diesen Umständen ausgesprochen erfolgreich.

Hingis im Final

Einen sehr emotionalen Tag erlebte am Donnerstag schliesslich auch Sara Errani. Die Italienerin gab das Ende ihrer äusserst erfolgreichen Zusammenarbeit mit Roberta Vinci bekannt. Die beiden Weltnummern 1 im Doppel hatten zusammen fünf Grand-Slam-Turniere gewonnen. Damit rücken nun Martina Hingis und ihre neue Partnerin Sania Mirza zu Topfavoritinnen für grosse Doppeltitel auf. Die Schweizerin und die Inderin sind die Nummern 7 respektive 5 in der Doppel-Weltrangliste.

In Indian Wells harmonieren sie beim ersten gemeinsamen Auftritt jedenfalls bereits bestens. Das topgesetzte Duo erreichte ohne Satzverlust den Final. In der Vorschlussrunde deklassierten sie Lisa Raymond und Samantha Stosur, beides ehemalige Weltranglistenerste, in weniger als einer Stunde 6:0, 6:4. Im Endspiel stehen Hingis/Mirza heute Samstag den zweitgesetzten Russinnen Jekaterina Makarowa und Jelena Wesnina gegenüber. Im Final vom US Open im vergangenen September setzten sie sich gegen Hingis - damals noch mit Flavia Pennetta - in drei Sätzen durch.

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