Armenien gedenkt der Opfer der Massaker

Handlungsbedarf bestehe auch f�r die T�rkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs. «100 Jahre Leugnung sind genug», hiess es auf einem Flugblatt. Ohne die Anerkennung des V�lkermords durch die T�rkei sei keine Auss�hnung m�glich.

Zu der Kundgebung vom Freitagabend aufgerufen hatte das Komitee zum Gedenken des V�lkermordes an den Armeniern. Die Demonstration auf dem M�nsterplatz in der Altstadt fand im Vorfeld einer Gedenkveranstaltung im Berner M�nster statt.

«Die Erinnerung darf nicht erl�schen» lautete der Titel dieser Veranstaltung. Auf dem Programm stand unter anderem die «Missa de Lumine» des in der Schweiz lebenden armenischen Komponisten David Haladjian.

Drei Stadtberner Kirchen erinnerten ebenfalls an die Massaker von 1915 durch Truppen des Osmanischen Reichs. Die r�misch-katholische Dreifaltigkeitskirche, die christkatholische Kirche St. Peter und Paul und das evangelisch-reformierte Berner M�nster liessen um 19 Uhr ihre Glocken l�uten.

Kundgebung mit T�rkei-Flaggen

In der Berner Innenstadt gab es am Abend noch eine zweite Kundgebung in 750 Metern Entfernung zum M�nsterplatz: Auf dem Waisenhausplatz hatten sich knapp hundert Menschen versammelt, die T�rkei-Flaggen mit sich trugen und f�r Auss�hnung warben.

«Ja zur Freundschaft zwischen T�rkei und Armenien» stand auf einem Transparent zu lesen.

Auch in der T�rkei wird mit nichtstaatlichen Gedenkfeiern der Massaker gedacht. /

«Wer dem einseitigen Ged�chtnis zuh�rt, kann die Wahrheit nicht erkennen» hiess es auf einem anderen.

Nach armenischer Darstellung starben ab dem 24. April 1915 bis zum Jahr 1917 auf dem Gebiet der heutigen T�rkei bis zu 1,5 Millionen Armenier. Die T�rkei spricht von wesentlich geringeren Opferzahlen und weigert sich, die Massaker als V�lkermord anzuerkennen.

Schweigeminute in Armenien

Armenien selbst gedachte mit einer Schweigeminute der Opfer der Massaker durch das Osmanische Reich vor hundert Jahren. Armeniens Pr�sident Sersch Sarkissjan legte am Freitag an der zentralen Gedenkst�tte f�r die hunderttausenden Opfer Blumen nieder.

«Nichts ist vergessen, nach hundert Jahren erinnern wir uns», sagte Sarkissijan. Sarkissjan dankte den internationalen G�sten f�r ihre Verbundenheit mit dem armenischen Volk. Zugleich forderte er die T�rkei auf, die Massaker im Osmanischen Reich als V�lkermord anzuerkennen.

An der Zeremonie in der Gedenkst�tte auf einem H�gel am Rande der Innenstadt von Eriwan nahmen Frankreichs Pr�sident Fran�ois Holland, Russlands Staatschef Wladimir Putin und weitere Politiker aus dem Ausland teil.

Aus der Schweiz war eine Delegation der Parlamentariergruppe Schweiz-Armenien nach Eriwan gereist. Die Delegation wird von den Nationalr�ten Dominique de Bumann (CVP/FR) und Ueli Leuenberger (Gr�ne/GE) geleitet. Der Bundesrat liess sich durch Botschafter Lukas Gasser vertreten.

Armenien gedenkt der Opfer der Massaker

Eriwan - An einer Kundgebung in Bern haben knapp 1000 Menschen den Bundesrat aufgefordert, die Massaker an Armeniern im Jahr 1915 endlich als V�lkermord anzuerkennen. Die Landesregierung d�rfe Wirtschaftsinteressen nicht h�her bewerten als die Ethik.