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Die wichtigsten Medikamente stammen aus dem BodenBern - Antibiotika stammen aus Mikroorganismen, die sich im Boden gegeneinander behaupten müssen. Ihre Erzeuger wurden nun zu den Bodenorganismen des Monats Juni gekürt.bert / Quelle: sda / Freitag, 5. Juni 2015 / 09:20 h
Im Boden herrscht ein dauerndes Gerangel: Benachbarte Organismen tauschen Nährstoffe aus oder bekämpfen sich mit einem giftigen Cocktail, der andere am Wachstum hindert. Zu diesem Zweck produzieren viele Bodenorganismen wie Pilze, Bakterien, Algen und Flechten Antibiotika, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) am Freitag mitteilte.
Für die Menschheit entdeckte der schottische Arzt Alexander Fleming 1928 durch Zufall diese Wirkstoffklasse: Seine Kulturen aus Eiterbakterien waren von Pilzkolonien zerstört worden. Zehn Jahre später gelang es, den Wirkstoff Penicillin aus Schimmelpilzextrakt zu isolieren und auf seinen Nutzen als Medikament zu testen. Nur wenige für Menschen geeignet Mittlerweile sind der Wissenschaft über 5000 antibiotisch wirkende Substanzen bekannt. Das Jahr 2015 wurde von der UNO zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt. /
Nur die wenigsten eignen sich als Arzneimittel, weil die Mehrheit auch für menschliche Zellen giftig ist. Nur rund hundert Antibiotika konnten bisher als Medikament verwertet werden, jedes gegen einen bestimmten Kreis an Krankheitserregern. Der Siegeszug der Antibiotika war enorm: Vor der Entdeckung des Penicillins waren ein Drittel aller Todesfälle auf bakterielle Infektionen zurückzuführen; heute sind es weniger als 1 Prozent. Dieser Erfolg ist heute wegen des übermässigen Einsatzes von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin bedroht. Denn immer mehr Krankheitserreger entwickeln Resistenzen gegen Antibiotika. Die Suche nach neuen Substanzen, die von Krankheitserregern nicht problemlos entschärft werden können, ist in vollem Gange. Die UNO-Generalversammlung hat das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt. Um die Bedeutung der Bodenlebewesen für den Menschen sichtbar zu machen, stellen das BAFU und das Nationale Forschungsprogramm «Ressource Boden» jeden Monat einen Organismus vor.
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