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Demonstrationen in PolenWarschau - Tausende Menschen haben am Samstag in Warschau gegen eine geplante Einschränkung des Abtreibungsrechts in Polen demonstriert. Ein parteiübergreifendes Frauenbündnis hatte zu dem Protest aufgerufen.kris / Quelle: sda / Samstag, 9. April 2016 / 16:52 h
Anlass der Demonstration war eine Gesetzesinitiative, die ein totales Abtreibungsverbot in dem katholisch geprägten Land vorsieht.
Sowohl die nationalkonservative Regierungschefin Beata Szydlo als auch ihr Parteichef Jaroslaw Kaczynski hatten Unterstützung für den Gesetzentwurf einer Bürgerinitiative bekundet und damit die Forderung nach einem totalen Abtreibungsverbot unterstützt. Eine Demonstrantin hielt am Samstag ein Bild Szydlos in die Höhe mit der Aufschrift: "In der Hölle ist ein besonderer Platz für Frauen, die andere Frauen nicht unterstützen." Die Demonstranten, unter ihnen viele junge Frauen, aber auch Familien mit Kindern, verlangen dagegen eine Liberalisierung des Abtreibungsrechtes, damit ungewollt schwangere Frauen nicht bei einem illegalen Schwangerschaftsabbruch ihr Leben und ihre Gesundheit riskieren. Schwangerschaftsabbruch nur nach Vergewaltigung Derzeit ist in Polen ein Schwangerschaftsabbruch nur möglich nach einer Vergewaltigung, wenn das Leben der Mutter bedroht ist oder bei einer schweren Behinderung des Kindes. Viele Demonstrantinnen und Demonstranten schwenkten metallene Kleiderbügel, das Symbol der illegalen Abtreibung. Tausende demonstieren gegen ein totales Abtreibungsverbot. /
![]() "Wir sind hier auch für die jungen Frauen aus kleinen Städten, die Frauen ohne das Geld, einen sicheren Schwangerschaftsabbruch in Deutschland oder einem anderen Land vornehmen zu lassen", sagte eine Sprecherin des Frauenbündnisses. Auch mangelnde Informationen über Sexualität und unzureichender Zugang zu empfängnisverhütenden Mitteln gerade für Minderjährige trügen zu ungewollten Schwangerschaften bei. Schätzungen zufolge lassen bis zu 100'000 Polinnen jährlich illegal oder im Ausland abtreiben. Im vergangenen Jahr gab es weniger als 1000 legale Schwangerschaftsabbrüche.
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