Offset-Geschäfte sind ein wichtiger Bestandteil von Handelsabkommen, bei denen sich exportierende Unternehmen verpflichten, im Käuferland Gegenleistungen zu erbringen. Diese Praxis zielt darauf ab, die heimische Wirtschaft zu fördern und technologische Partnerschaften zu stärken. Die Schweizer Armee gab einen Überblick über den aktuellen Stand der Offset-Geschäfte in der Schweiz.
fest / Quelle: export.ch / Samstag, 26. April 2025 / 01:41 h
Das Offset-Register verzeichnet derzeit 17 Offset-Verpflichtungen mit einem Volumen von 5,27 Milliarden Schweizer Franken. Diese Gelder sind für Gegengeschäfte vorgesehen, welche ausländische Lieferanten mit Schweizer Unternehmen abwickeln. Bis Ende März 2025 wurden bereits 2,69 Milliarden Schweizer Franken an Offset-Geschäften realisiert.
Das vierteljährlich aktualisierte Register umfasst aktuell 17 laufende Offset-Programme mit einem Gesamtvolumen von rund 5,27 Milliarden Schweizer Franken. Bis zum 31. März 2025 wurden davon Offset-Geschäfte in Höhe von rund 2,69 Milliarden Schweizer Franken getätigt. Seit der letzten Registeraktualisierung per Ende Dezember 2024 ist keine Offset-Verpflichtung ausgelaufen.
Neues Offset-Programm gestartet
Neu hinzugekommen ist das Offset-Programm «Teilmobile passive Sensoren zur Ergänzung des Luftlagebilds». Dieses Programm beinhaltet eine Offset-Verpflichtung von 10 Millionen Schweizer Franken. Dabei handelt es sich hauptsächlich um direkte Offsets, indirekte Offsets sind aber ebenfalls möglich. Die RUAG AG und die CALAG AG werden durch direkte Offset-Geschäfte in dieses Programm eingebunden.
Programm Air2030: Fortschritte bei Offset-Verpflichtungen
Im Zusammenhang mit der Beschaffung der Kampfflugzeuge F-35A beläuft sich die Offset-Erfüllung per Ende März 2025 auf rund 845 Millionen Schweizer Franken. Dies entspricht etwa 32 Prozent der Offset-Verpflichtung von Lockheed Martin.
Bei den Off-Set-Geschäften für die F-35A Kampfjets sind schon 845 Mio. Fr. in die Schweizer Wirtschaft geflossen. /


Beim bodengestützten Luftverteidigungssystem Patriot wurden bis anhin Offset-Geschäfte im Wert von rund 410 Millionen Schweizer Franken mit Schweizer Unternehmen getätigt. Dies entspricht in etwa 36 Prozent der Offset-Verpflichtung des Herstellers Raytheon.
Die Erfüllung beider Offset-Verpflichtungen ist bis Ende 2034 vorgesehen. Dabei wird eine regionale Verteilung angestrebt, wonach 65 Prozent des anerkannten Offsetvolumens auf die Deutschschweiz, 30 Prozent auf die Westschweiz und 5 Prozent auf die italienischsprachige Schweiz entfallen sollen. Die armasuisse überwacht die Erfüllung und die regionale Verteilung und steht diesbezüglich in regelmässigem Austausch mit den Lieferanten.
Banking-Register: Ergänzende Informationen
Zusätzlich zum Offset-Register führt die armasuisse das Banking-Register, das per Ende März 2025 aktualisiert wurde. Dieses Register umfasst sieben laufende Banking-Vereinbarungen, zu denen eine Veröffentlichung vorgesehen ist. Das Banking-Register enthält Informationen zu den ausländischen Anbietern, der Vertragslaufzeit und dem aktuellen Guthaben. Ebenso sind die beauftragten Schweizer Unternehmen sowie die regionale Verteilung ersichtlich. Eine Banking-Vereinbarung kann auf Wunsch eines ausländischen Anbieters abgeschlossen werden, wenn eine zukünftige Offset-Verpflichtung wahrscheinlich ist. Sie ermöglicht es ausländischen Anbietern, bis zu 20 Prozent einer künftigen Offset-Verpflichtung durch indirekte Offset-Geschäfte in der Schweiz vorzuerfüllen.
Was sind Offset-Geschäfte?
Offset-Geschäfte, auch als industrielle Beteiligungen oder Kompensationsgeschäfte bekannt, sind Vereinbarungen zwischen einem Käuferland und einem exportierenden Unternehmen. Im Rahmen dieser Abkommen verpflichtet sich der Exporteur, als Gegenleistung für den Liefervertrag, bestimmte Verpflichtungen im Käuferland zu erfüllen. Dies kann in Form von Direktinvestitionen, der Vergabe von Aufträgen an lokale Unternehmen oder anderen Formen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit erfolgen.