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Kabinettsmitglied lässt Amt wegen Spesen ruhen

London - Im Zuge der Spesen-Affäre in Grossbritannien hat sich erstmals ein Mitglied der Labour-Regierung dazu entschlossen, sein Amt vorerst ruhen zu lassen. Der Staatssekretär im Justizministerium, Shahid Malik, legte sein Amt vorübergehend nieder.

sl / Quelle: sda / Freitag, 15. Mai 2009 / 14:19 h

Das teilte das Büro von Premierminister Gordon Brown in London mit. Er werde allerdings nicht ersetzt und könne nach einer Entlastung durch eine unabhängige Prüfung das Amt wieder aufnehmen. Die Zeitung «Daily Telegraph» hatte zuvor berichtet, Malik habe knapp 67'000 Pfund (knapp 112'500 Euro) an Staatsgeldern für einen Zweitwohnsitz kassiert, während er für seinen angeblichen Hauptwohnsitz in seinem Wahlkreis eine aussergewöhnlich niedrige Miete von unter 100 Pfund gezahlt habe. Ein Sprecher von Brown teilte mit, der Premierminister habe Philip Mawer als unabhängigen Prüfer eingesetzt, der die Vorwürfe gegen Malik prüfen solle.



Der Staatssekretär im Justizministerium, Shahid Malik, legte sein Amt vorübergehend nieder. / Foto: www.banglapaper.net

Der Staatssekretär war als erster Muslim Mitglied eines britischen Kabinetts geworden. Mehrere Politiker von Browns Labour-Partei waren in jüngster Zeit wegen unzulässiger Spesenabrechnungen in die Kritik geraten. Wie kürzlich aufgedeckt wurde, hatten britische Abgeordnete unter anderem Tennisplatzpflege und Hundefutter als Spesen abgerechnet und unglaubwürdige Angaben zu ihren Wohnsitzen gemacht. Ein Berater von Oppositionschef David Cameron trat wegen der Affäre am Donnerstag zurück.

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