Demonstrationen in Bagdad nach schwerem Anschlag

Die Demonstranten versammelten sich im schiitischen Armenviertel Sadr-City an jenem Marktplatz, der am Mittwoch durch eine heftige Bombenexplosion erschüttert worden war und bislang 78 Menschen das Leben kostete. Die Protestierenden erklärten, sie befürchteten weitere Anschläge, sollte sich die Sicherheitslage in der Gegend nicht bessern. Die US-Truppen hatten die Kontrolle in Sadr-City erst vor wenigen Tagen an die örtlichen Behörden übergeben. Auch heute kamen bei drei weiteren Bombenattentaten im Irak mindestens sieben Menschen ums Leben. In Falludscha in der Provinz Anbar detonierte nach Polizeiangaben ein Sprengsatz am Strassenrand. Fünf Polizisten seien dabei getötet worden.




Nur wenige Stunden später explodierte im Osten Bagdads ein Sprengsatz an einer Bushaltestelle. Nach Spitalangaben starben zwei Menschen, rund 30 wurden verletzt. Im Al-Bajaa-Viertel starben vier Menschen durch eine Bombenexplosion. Die US-Truppen wollen sich bis Ende Monat aus den irakischen Städten und Dörfern zurückziehen. Die Anschläge nähren Zweifel, ob die irakischen Sicherheitskräfte die Unruhen auch ohne die US-Unterstützung unter Kontrolle bekommen. Für die Gewalt wird vor allem die sunnitische Al-Kaida verantwortlich gemacht.