Zehntausende Menschen hatten sich am Flughafen von Tegucigalpa versammelt, um den aus Washington kommenden Zelaya in Empfang zu nehmen. Als die Maschine den Flughafen anflog, versperrten jedoch mehrere Militärfahrzeuge die einzige Start- und Landebahn.
Vor der versuchten Landung war die Lage am Flughafen kurzzeitig eskaliert, als Zelaya-Anhänger versuchten, auf das abgeriegelte Gelände vorzudringen. Die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer ein und schossen auf Demonstranten. Nach Polizeiangaben starben zwei Demonstranten.
Neuer Versuch geplant
Noch während die Maschine über Tegucigalpa kreiste, kündigte Zelaya an, einen neuen Rückkehrversuch unternehmen zu wollen. «Wenn es jetzt nicht geht, dann werden wir es morgen oder übermorgen wieder probieren.»
Zelaya flog zunächst in die nicaraguanische Hauptstadt Managua weiter, wo er am Flughafen kurz mit Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega zusammenkam.
Bei einer Rückkehr nach Honduras droht Zelaya die Festnahme. / Foto: Jenny Rockett UN DPI
Anschliessend setzte er seine Odyssee ins Nachbarland El Salvador fort.
Zelaya kritiert Vorgehn der Polizei
Von San Salvador aus verurteilte Zelaya das Vorgehen gegen die Demonstranten scharf. Eine friedliche Demonstration sei «mit Schüssen unterdrückt» worden. «Das ist ein krimineller Akt, der nicht unbestraft bleiben kann», sagte Zelaya. Die Armee seines Landes rief er auf, das honduranische Volk «nicht weiter zu unterdrücken».
Der erste Putsch in Mittelamerika seit dem Ende des Kalten Krieges ist weltweit verurteilt worden. Die OAS suspendierte die Mitgliedschaft von Honduras. Es war das erste Mal seit dem Ausschluss Kubas 1962, dass die OAS sich zu einem solchen Schritt entschloss.
