Sie riefen Parolen gegen die Entmachtung Zelayas Ende vergangener Woche und verunglimpften den Übergangspräsident Roberto Micheletti als «Goriletti». In Zentralamerika werden sowohl Leibwächter als auch Militärangehörige umgangssprachlich als «Gorillas» bezeichnet.
Auf Transparenten der Demonstranten standen Sprüche wie «Sie sprechen von Frieden und Demokratie, aber sie verüben Staatsstreiche». Etwa 20 Zelaya-Anhänger auf Motorrädern umkreisten das Parlament mit Räucherstäbchen. «Wir reinigen den Boden in Honduras, viele Ratten verstecken sich im Kongress», sagte einer von ihnen.
Zelaya-Anhänger reinigten den Boden in Honduras. / Foto: blogspot.com
Unterdessen versammelten sich nach Angaben der örtlichen Presse mehr als 25'000 Anhänger der neuen Führung in der Wirtschaftsmetropole San Pedro Sula.
Sie trugen Transparente mit Karikaturen von Venezuelas linksgerichtetem Staatschef Hugo Chávez und Kubas Revolutionsführer Fidel Castro, wie das Fernsehen zeigte. Caracas und Havanna unterstützen Zelayas Machtanspruch.
Der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), José Miguel Insulza, wird an diesem Freitag zu einem Vermittlungsversuch nach Honduras reisen. Wie die OAS in Washington weiter mitteilte, will Insulza versuchen, die durch den Sturz Zelayas verursachte Staatskrise zu lösen.
Die OAS, wie die gesamte internationale Staatengemeinschaft, verlangt von der honduranischen Interims-Regierung, einzulenken und Zelaya an die Macht zurückkehren zu lassen.
