Merkel dankt für Fall des Eisernen Vorhangs

Am 19. August 1989 waren während eines «Paneuropäischen Picknicks» an der Grenze in Fertörákos bei Sopron rund 600 DDR-Bürger durch ein zeitweise geöffnetes Holztor in den Westen geflüchtet.




«Gute Ideen - und das war eine ungewöhnlich gute Idee - können ein Beitrag zur Geschichte sein», sagte Merkel vor Zeitzeugen und Politikern. Kurz nach ihrer Ankunft hatte Merkel im Gedächtnispark von Sopron in Anwesenheit von Ungarns Staatspräsident Lázló Sólyom und Bürgermeister Tamás Fodor einen Kranz an der Gedenksäule niedergelegt. Zuvor hatte bereits EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso zum 20. Jahrestags der kurzzeitigen Öffnung des Eisernen Vorhangs den Mut der Teilnehmer des «Paneuropäischen Picknicks» an der österreichisch-ungarischen Grenze gewürdigt. Das friedliche Picknick habe geholfen, «den Verlauf der europäischen Geschichte zu verändern», erklärte Barroso. «Damit steht Sopron für den Anfang des Endes der Teilung Europas durch den Kalten Krieg.» Mehr als 700 Ostdeutsche in Ungarn hatten das grenzüberschreitende Picknick spontan zur Flucht in den Westen genutzt. Das Ereignis gilt als einer der wichtigsten Auslöser für die massenhafte Ausreise von DDR-Bürgern, was weniger als drei Monate später zum Fall der Berliner Mauer führte.