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Kirche vertuscht Fall von KindesmissbrauchParis/Rom - Ein französischer Bischof verzichtete auf die Anzeige eines pädophilen Priesters - und bekam dafür ein Dankesschreiben eines ranghohen Kardinals. Vatikansprecher Federico Lombardi bestätigte am Donnerstagabend die Existenz des Briefes.ade / Quelle: sda / Freitag, 16. April 2010 / 15:14 h
Ein aus dem Jahr 2001 stammender Brief des damaligen Präfekten der Kongregation für den Klerus, Darío Castrillón Hoyos, dürfte die katholische Kirche weiter in Bedrängnis bringen.
Hoyos hatte den französischen Bischof Pierre Pican dafür gelobt, dass er einen Priester gedeckt hatte, der wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs im Jahr 2000 zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Pican wurde deswegen zu drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
«Ich beglückwünsche Sie, dass sie davon abgesehen haben, einen Priester bei den Behörden anzuzeigen.
Der pädophile Priester bedankte sich für die Vertuschung des Bischofs.(Symbolbild) /
![]() Sie haben gut gehandelt, und ich freue mich, jemanden im Episkopat zu haben, (...) der eher ins Gefängnis geht als seinen Sohn und Priester zu denunzieren», heisst es in dem Schreiben, das kürzlich von der französischen Zeitschrift «Golias» veröffentlicht wurde. Pican bereut nichts Die Eltern mehrerer Opfer des Priesters hatten Bischof Pican von der westfranzösischen Diözese Bayeux-Lisieux verklagt, weil er als Beichtvater von dem Missbrauch ihrer Kinder gewusst habe, aber nichts getan habe, um die Taten zu verhindern. Der 75-jährige Pican, der demnächst in Rente geht, sagte kürzlich dem Sender RTL, dass er es nicht bereue, den Priester damals nicht angezeigt zu haben. Kardinal Hoyos ist heute im Ruhestand. Der konservative Kolumbianer war zuvor verantwortlich für die umstrittene Wiederannäherung mit der abtrünnigen Piusbruderschaft.
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