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Aktivisten: Neues Schiff nimmt Kurs auf Gaza

Tel Aviv/Ankara/Teheran/Kerbela - Wenige Tage nach dem israelischen Angriff auf einen Hilfskonvoi zeichnet sich im Mittelmeer eine neue Konfrontation ab. Trotz israelischer Warnungen kündigten Aktivisten auf dem Frachter «Rachel Corrie» an, Hilfsgüter direkt nach Gaza bringen zu wollen.

ht / Quelle: sda / Freitag, 4. Juni 2010 / 22:42 h

Der unter irischer Flagge fahrende Frachter werde am Samstag versuchen, die Seeblockade zu durchbrechen und Hilfsgüter direkt nach Gaza bringen, kündigte eine Sprecherin an. a Das Schiff mit der nordirischen Nobelpreisträgerin Mairead Maguire sowie rund 20 weiteren Aktivisten an Bord befindet sich rund 250 Kilometer vor der Küste Israels in internationalen Gewässern. Die pro-palästinensischen Aktivisten von Bord wollten nach eigenen Angaben unter keinen Umständen das Angebot Israels annehmen und die Hilfsgüter im Hafen von Aschdod in Israel löschen. Der irische Frachter hat rund 1200 Tonnen Ladung an Bord, darunter uch 560 Tonnen Zement. Das israelische Aussenministerium appellierte an die Aktivisten, eine friedliche Lösung für das Hilfsschiff zu finden. Eine Armeesprecherin wies Berichte zurück, wonach die Marine das Hilfsschiff bereits abgefangen habe.

Warnungen Israels

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor angekündigt, dass Israel eine Verletzung der verhängten Seeblockade vor dem Gazastreifen nicht tolerieren werde. Er forderte die Streitkräfte zu «Vorsicht und Höflichkeit» auf.



Der irische Frachter hat rund 1200 Tonnen Ladung an Bord. /

Bei der Erstürmung der Gaza-Solidaritätsflotte hatten israelische Soldaten am Montag neun Menschen getötet, die meisten von ihnen waren Türken. Die türkische Regierung kündigte an, ihre Kontakte mit Israel nun zu begrenzen. «Wir meinen es ernst. Es wird keine neuen Kooperationen geben. Die Kontakte werden reduziert», sagte Vizeregierungschef Bülent Arinc in Ankara. Dies war der bisher deutlichste Hinweis auf weitgehendes Einfrieren der Beziehungen zu dem einst engen Verbündeten. In der Türkei, dem Jemen und im Irak gab es erneut Proteste Zehntausender Menschen. In Ägypten, wo Demonstrationen meist verboten werden, gingen nach dem Freitagsgebet Zehntausende von Gläubigen auf die Strasse. Sie schwenkten palästinensische und türkische Fahnen.

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