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Gedenktag 9/11: Zerstrittenheit In New York

Washington - Am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 hat US-Präsident Barack Obama zur Einheit des Landes aufgerufen. Wie so oft in «schwierigen Zeiten» gebe es Versuche, das Land zu spalten, sagte Obama am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache.

ht/sda/news.ch / Samstag, 11. September 2010 / 14:44 h

«Aber an Tagen wie diesen werden wir daran erinnert, dass wir am stärksten sind, wenn wir diesen Versuchungen nicht nachgeben», sagte der Präsident weiter. «Wir stehen zusammen, wir kämpfen Seite an Seite, wir lassen uns nicht von unserer Angst leiten, sondern von unseren Hoffnungen für unsere Familien, unsere Nation und eine strahlendere Zukunft». Die USA gedenken am Samstag der rund 3000 Opfer der Anschläge vor neun Jahren. In New York sollen wie jedes Jahr am Standort des zerstörten World Trade Center die Namen der 2752 Opfer verlesen werden. Obama selbst nimmt an einer Zeremonie im Pentagon in Washington teil, in das die Terroristen auch ein entführtes Flugzeug gesteuert hatten. First Lady Michelle Obama wird mit ihrer Vorgängerin Laura Bush in Pennsylvania an einer Gedenkfeier teilnehmen; diese findet am Absturzort eines ebenfalls entführten Flugzeugs statt.



Obama warnt zum Jahrestag von 9/11 vor religiösen Ressentiments. /

In New York wollen aber auch Gegner und Befürworter eines geplanten islamischen Gemeindezentrums nahe Ground Zero demonstrieren. Die Polizei ist mit einem Grossaufgebot präsent.

Endgültiger Verzicht auf Koran-Verbrennung

Der radikale US-Prediger Terry Jones verzichtet endgültig auf die von ihm ursprünglich für Samstag geplante Verbrennung des Koran. «Wir werden den Koran definitiv nicht verbrennen», sagte Jones dem US-Sender NBC am Samstag. «Nicht heute, nicht irgendwann.» Das Ziel seiner Kirche aus Gainesville im Bundesstaat Florida sei gewesen, «zu zeigen, dass es ein sehr gefährliches und sehr radikales Element im Islam gibt». Dieses Ziel sei inzwischen «vollständig erreicht» worden.

Treffen mit Iman geplant

Zuletzt hatte Verwirrung um das international mit Sorge betrachtete Vorhaben zur Koran-Verbrennung durch die Gemeinde des Pastors geherrscht. So hatte Jones verlauten lassen, die Koran-Verbrennung solle zunächst nicht stattfinden, aber offen gelassen, ob sie möglicherweise später nachgeholt werde. Die Pläne des Predigers hatten einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, auch die US-Regierung verurteilte das Vorhaben scharf. Zudem war unklar, ob Jones wie von ihm angekündigt tatsächlich den New Yorker Imam treffen würde, der ein umstrittenes islamisches Gemeindezentrum in der Nähe des Ground Zero bauen lasse.

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