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Wahlen: Schwere Ausschreitungen in Haiti

Port-au-Prince - Das Ergebnis der Präsidentenwahl in Haiti droht einen Aufstand in dem Karibik-Staat auszulösen. Bei landesweiten Ausschreitungen kamen zwei Menschen ums Leben. Vor allem Anhänger des populären Musikers Michel Martelly fühlen sich betrogern, weil dieser in der ersten Wahlrunde ausschied.

ade / Quelle: sda / Mittwoch, 8. Dezember 2010 / 20:56 h

Martelly ist in Haiti als Karnevalsänger «Sweet Micky» sehr populär. Tausende seiner Wähler gingen auf die Strasse. In mehreren Städten kam es zu schweren Ausschreitungen. «Überall in der Stadt brennen Reifen», sagte eine Augenzeugin in Port-au-Prince. «Und überall sind Schüsse zu hören.» Nach Angaben des Senders Signal FM griff die Polizei im Stadtteil Petion Ville ein, um die Proteste zu beenden. Bei den Ausschreitungen in der Hauptstadt ist nach Angaben eines AFP-Reporters auch das Hauptquartier der Regierungspartei angezündet worden.

Musiker aus dem Rennen

Die Wahlbehörde hatte zuvor mitgeteilt, dass Martelly als Drittplatzierter aus dem Rennen um die Präsidentschaft ausgeschieden sei. Den Abgaben zufolge führen nach dem ersten Wahlgang die frühere First Lady Mirlande Manigat und der Kandidat der Regierungspartei, Jude Célestin. Manigat hatte bei den Wahlen vom 28. November 31 Prozent der Stimmen erhalten, Célestin 22 Prozent. Die beiden sollen nun am 16. Januar gegeneinander antreten. Zunächst läuft aber bis zum 20. Dezember eine Frist, in der Einsprüche gegen das vorläufige Ergebnis vorgebracht werden können. Der drittplatzierte Martelly lag den offiziellen Zahlen zufolge nur 6800 Stimmen - weniger als ein Prozent - hinter Célestin. Er hatte schon vor Bekanntgabe des Wahlergebnisses erklärt, er werde keinen Platz in einer Stichwahl annehmen, in der Célestin dabei sei.

Betrugsvorwürfe nach erster Runde

Die erste Wahlrunde war Ende November von schweren Korruptionsvorwürfen und Ausschreitungen überschattet worden. Zwölf der insgesamt 18 Kandidaten für das Präsidentenamt hatten wegen Unregelmässigkeiten eine Annullierung des Urnengangs gefordert.

Einsprüche können vorgebracht werden

Manigat hatte bei den Wahlen vom 28.



Die Lage in Haiti ist angespannt. /

November 31 Prozent der Stimmen erhalten, Célestin 22 Prozent. Die beiden sollen nun am 16. Januar gegeneinander antreten. Zunächst läuft aber bis zum 20. Dezember eine Frist, in der Einsprüche gegen das vorläufige Ergebnis vorgebracht werden können. Der drittplatzierte Martelly lag den offiziellen Zahlen zufolge nur 6800 Stimmen - weniger als ein Prozent - hinter Célestin. Er hatte schon vor Bekanntgabe des Wahlergebnisses erklärt, er werde keinen Platz in einer Stichwahl annehmen, in der Célestin dabei sei.

Betrugsvorwürfe nach erster Runde

Die erste Wahlrunde war Ende November von schweren Korruptionsvorwürfen und Ausschreitungen überschattet worden. Zwölf der insgesamt 18 Kandidaten für das Präsidentenamt hatten wegen Unregelmässigkeiten eine Annullierung des Urnengangs gefordert. Sie warfen Staatschef René Préval und der Wahlbehörde Betrug vor und erklärten, der Amtsinhaber wolle die Abstimmung zugunsten Célestins beeinflussen. Bei Zusammenstössen zwischen Anhängern rivalisierender Kandidaten gab es mehrere Tote. Bei der Auszählung waren klar manipulierte Strichlisten entdeckt worden. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, die Probleme mit der Wahl seien schlimmer als erwartet gewesen. UNO-Friedenssoldaten sowie Beobachter der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) und der karibischen Caricom erklärten aber, die Probleme machten die Wahl nicht ungültig.

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