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Täter von Rom: Schweizer Helfer?

Rom - Nach den Paketbombenanschlägen in Rom fahndet die Polizei im anarchistischen Milieu Italiens nach den Tätern. Die Ermittler gehen dabei vor allem auch Hinweisen auf Verbindungen zu einer Attentatsserie im November in Griechenland nach.

ht / Quelle: news.ch mit Agenturen / Sonntag, 26. Dezember 2010 / 18:30 h

Die Anarchisten, die sich zum Anschlag vom vergangenen Donnerstag bekannten, sollen aber auch Sympathisanten in der Schweiz haben. Den Tätern ging es offenbar auch um drei in der Schweiz festgenommene italienische Gesinnungsgenossen, die am 15. April in der Schweiz unter dem Verdacht verhaftet wurden, einen Anschlag auf das im Bau befindliche IBM-Forschungszentrum in Rüschlikon ZH vorbereitet zu haben. Für die Freilassung dieser Verhafteten haben Schweizer Linksextreme Geld gesammelt, wie die «Sonntags-Zeitung» berichtete. Unter anderem habe auch der Revolutionäre Aufbau Schweiz zu Spenden zugunsten der drei inhaftierten Anarchisten aufgerufen. Ob ein direkter Zusammenhang mit den Anschlägen besteht, ist allerdings unklar.

Schwierige Ermittlungen

Bereits im November gehörte die Schweizer Botschaft in Athen zu den Adressaten von Paketbomben - wie am Donnerstag die Schweizer Vertretung in Rom. «Bei der anarchistischen Spur gibt es Verbindungen nach Griechenland und Spanien», sagte Italiens Aussenminister Franco Frattini. Die griechische Polizei teilte jedoch mit, es gebe keinen Hinweis auf die Beteiligung von Griechen an den Anschlägen in Italien. Die Ermittlungen sind schwierig, weil die Anarchisten oftmals in unabhängigen Zellen arbeiten, wobei eine Zelle nichts von den Plänen der anderen weiss.



Die verstärkten Postkontrollen in den Botschaften wurden fortgesetzt. /

Erwartet werden in den kommenden Tagen eine Reihe von Durchsuchungen und Kontrollen im bekannten Umfeld der radikalen italienischen Anarchisten. Diese Ermittlungen dürften sich auf Gruppen in der Toskana, im Piemont und rund um Rom konzentrieren.

Ziele bewusst ausgewählt

Die verstärkten Postkontrollen bei den Botschaften in Rom wurden fortgesetzt. Die Paketbomben waren am Donnerstag vor Weihnachten beim Öffnen in den Botschaften der Schweiz und Chiles explodiert, wobei zwei Menschen, darunter der Postverantwortliche der Schweizer Botschaft, verletzt wurden. Zu den beiden Anschlägen bekannte sich die in Italien aktive «Federazione Anarchica Informale» (Fai). In ihrem Bekennerschreiben nennen sich die Anarchisten «revolutionäre Zelle Lambros Fountas». Sie erinnern damit an einen griechischen Anarchisten, der im März bei einem Feuergefecht mit der Polizei ums Leben gekommen war. Die italienische Fai hat schon Dutzende Anschläge verübt. Die betroffenen Botschaften seien nicht zufällig das Ziel der Sprengstoffattentate gewesen, sagte der Unterstaatssekretär im römischen Innenministerium, Alfredo Mantovano.

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