Der Preis beträgt rund 20 Mrd. Dollar - mehr als das Management ursprünglich bereit gewesen war für die Firma zu bezahlen. Die Franzosen haben ihr Gebot von einst 69 Dollar auf 74 Dollar je Aktie aufgestockt. Weitere Zahlungen sind zudem an gewisse Medikamenten-Erfolge geknüpft.
Kurse im Plus
Wie der Pariser Konzern am Mittwoch bekannt gegeben hat, soll die Übernahme bereits im zweiten Quartal abgeschlossen werden. Die Ziele sind hoch gesteckt. Bereits im ersten Jahr nach Abschluss des Zukaufes soll Genzyme zum Gewinn je Aktie beitragen. An der Börse kommt die Transaktion gut an. Bei Redaktionsschluss (10:41 Uhr) notiert das Sanofi-Papier mit 3,96 Prozent im Plus bei 51,76 Euro. Genzyme legt um 2,88 Prozent auf 54,98 Euro zu.
Die Franzosen setzen mit Genzyme auf ein Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Präparaten zur Behandlung wenig verbreiteter Krankheiten spezialisiert hat.
Die Übernahme wird noch im zweiten Quartal 2011 abgeschlossen. /
Denn hiermit lassen sich in der Regel höhere Margen erzielen. Die amerikanische Gesellschaft ist für Sanofi die grösste Übernahme nach dem Zukauf des französischen Rivalen Aventis vor mehr als sechs Jahren. Die neue Transaktion wurde von langer Hand seit Juli 2010 vorbereitet.
Keine Liebesheirat
«Der Zukauf für Sanofi-Aventis war längst überfällig. Denn die Erfolge beschränkten sich in den letzten Jahren fast nur auf die Impfstoffsparte. Auch ist ein Grossteil der Medikamenten-Kandidaten seit 2007 nicht zulassungsfähig gewesen», meint ein Branchenanalyst gegenüber pressetext. Diese Einschätzung zeigt sich in der letzten Neuzulassung. Das Herzmittel Multaq wurde zwar zugelassen, steht jedoch im Verdacht, für Leberschäden verantwortlich zu sein.
Der Analyst weist darauf hin, dass die Fusion weniger eine Liebesheirat als eine notwendige Diversifikation für Sanofi-Aventis ist. «Das Umfeld ist geprägt durch teure Patentabläufe, der Wirksamkeit von Medikamenten, wachsende Anforderungen an Sicherheit und dem harten Wettbewerb», so der Experte. Der Genzyme-Jahresumsatz liegt eigenen Angaben zufolge bei mehr als vier Mrd. Dollar.
