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Nationalrat gegen sechs Wochen Ferien für alle

Bern - Sechs Wochen Ferien für alle: Davon will der Nationalrat nichts wissen. Er empfiehlt die Volksinitiative des Gewerkschaftsdachverbandes Travail.Suisse zur Ablehnung.

bg / Quelle: sda / Donnerstag, 17. März 2011 / 13:31 h

Die Initianten verlangen, dass alle Arbeitnehmenden Anspruch auf mindestens sechs Wochen Ferien im Jahr haben. Angesichts der stark gestiegenen Arbeitsbelastung seien vier Wochen nicht genug, argumentieren sie. Die bürgerliche Mehrheit im Nationalrat findet dagegen, vier Wochen bezahlte Ferien genügten, die Initiative würde bloss den Werkplatz schwächen. Nach einer langen Debatte sprach sich der Nationalrat am Donnerstag mit 110 zu 61 Stimmen bei 3 Enthaltungen gegen die Initiative aus.

Übertrieben

Chancenlos blieb auch der Vorschlag von Alec von Graffenried (Grüne/BE), dem Stimmvolk einen Gegenvorschlag mit fünf Wochen Ferien vorzulegen. «Ferien sind gut, mehr Ferien sind besser», konstatierte von Graffenried. Doch sechs Wochen seien übertrieben. Der Rat lehnte seinen Antrag indes mit 110 zu 64 Stimmen ab. Zur Diskussion standen auch Vorschläge für kleinere gesetzliche Anpassungen.



Ferien für Erholung sind angesagt, aber im Rahmen. /

Am meisten Chancen hatte die Idee, Personen ab 50 Jahren einen Anspruch auf fünf Wochen Ferien zu gewähren. Auch dazu sagte der Rat aber am Ende Nein, mit 100 zu 72 Stimmen bei 2 Enthaltungen.

Leben um zu arbeiten?

Die Gegner der Initiative bestreiten nicht, dass erholte Mitarbeitende besser arbeiten. Staatlich verordnete Ferien halten sie aber für falsch. Sie plädieren für sozialpartnerschaftlich ausgehandelte Lösungen oder freiwillige Grosszügigkeit. Ihr Arbeitgeber gebe den Mitarbeitenden zum Beispiel am Geburtstag frei, sagte Natalie Rickli (SVP/ZH). Begonnen hatte die Debatte am Morgen des zweitletzten Sessionstages vor gelichteten Reihen - was manche zur Bemerkung veranlasste, auch die Ratsmitglieder hätten offensichtlich Ferien nötig. Mit der Volksinitiative der Gewerkschaften wird sich nun noch der Ständerat befassen. Der Bundesrat empfiehlt sie wie der Nationalrat zur Ablehnung.

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