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Noch mehr Evakuierungen

Tokio - Die japanische Regierung empfiehlt weiteren Haushalten in der Nähe des Katastrophen-Atomkraftwerks Fukushima eine Evakuierung. Die Regierung erklärte am Donnerstag 59 weitere Häuser in vier Wohngebieten der Stadt Minamisoma zu sogenannten «hot spots».

dyn / Quelle: sda / Donnerstag, 21. Juli 2011 / 16:04 h

Bei ihnen könnte die Strahlenbelastung über eine international empfohlene Höchstgrenze von 20 Millisievert im Jahr steigen. Im vergangenen Monat waren erstmals rund 100 Haushalte in der Stadt Date, die ausserhalb der 20-Kilometer-Sperrzone um das AKW liegt, zu sogenannten «hot spots» erklärt worden. Evakuierungszonen waren bis dahin prinzipiell für ganze Gemeinden eingerichtet worden. Im Falle von «hot spots», wo die Strahlenwerte sporadisch höher sind als in anderen umliegenden Gebieten, ist es den Betroffenen überlassen, ob sie ihr Haus verlassen wollen. Aber gerade Haushalte mit Kindern und Schwangere wird nahegelegt, solche Orte zu meiden. Sofern die Betroffenen es wünschen, ihre Häuser zu verlassen, hat die Regierung Hilfe angeboten.

AKW-Kühlung stabilisiert

Am Dienstag hatte die Regierung mitgeteilt, dass die Kühlung der zerstörten Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima jetzt stabilisiert sei. In den vergangenen Monaten sei die radioaktive Konzentration um die sechs Reaktoren herum nach Angaben des Betreiberkonzerns Tepco «stetig gesunken». Derzeit liege sie bei maximal 1,7 Millisievert pro Jahr.



Notunterkünfte: Tokyo weitet die Evakuierungsgebiete laufend aus. /

Zur Zeit sickerten noch maximal 1 Milliarde Becquerel pro Stunde an radioaktiven Substanzen aus der Anlage. Das entspricht nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo etwa einem Zwei-Millionsten des Niveaus zum Zeitpunkt des Unfalls am 11. März.

200 Milliarden Euro für Wiederaufbau

Für den Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami sind nach neuen Schätzungen der Regierung etwa 23 Billionen Yen (rund 240 Mrd. Franken) nötig. Das ist mehr als bisher gedacht. Von dieser Summe sollten 19 Billionen Yen in den kommenden fünf Jahren ausgegeben werden, berichteten am Donnerstag übereinstimmend mehrere Tageszeitungen des Landes. Um diese Mittel im Haushalt freizubekommen, plane die Regierung unter anderem Steuererhöhungen, den Verkauf von Staatsbesitz und Kürzungen bei staatlichen Leistungen. Bei der Naturkatastrophe am 11. März wurden 22'000 Menschen getötet oder gelten seitdem als vermisst, ganze Landschaften sind verwüstet.

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