Wärmewende: Synergien nutzen erfordert zusätzliche Ressourcen

Um die anstehenden Herausforderungen im Strassenbereich erfolgreich zu bewältigen, beabsichtigt der Stadtrat eine Aufstockung des Tiefbauamts sowie des Stabs der Umwelt- und Mobilitätsdirektion um insgesamt 650 Stellenprozente.

Aktuell wird die Wärmeversorgung in Luzern noch zu etwa 85 Prozent durch klimaschädliche Energieträger wie Gas und Öl sichergestellt. Um die Klimaziele der Stadt zu erreichen, dürfen bis 2040 in Luzern keine energiebedingten Treibhausgasemissionen mehr freigesetzt werden. Zu diesem Zweck arbeitet der Energieversorger ewl (energie wasser luzern) eng mit der Stadt Luzern zusammen, um die klimafreundliche Fernwärme- und See-Energie-Versorgung umfassend auszubauen. Dieser Schritt ermöglicht eine Reduktion des CO2-Ausstosses um bis zu 25 Prozent und erfordert die Verlegung von ungefähr 60 Kilometern Leitungen im Strassenraum.

Die geplanten Leitungsbauarbeiten bieten erhebliche Synergiepotenziale, die sowohl der Umsetzung politischer Grundaufträge als auch massnahmen in den Bereichen Mobilitätspolitik und Klimaanpassung zugutekommen. Dazu zählen unter anderem Instandhaltungs- und Erneuerungsarbeiten an der gesamten Strasseninfrastruktur sowie Projekte zur Schaffung eines Velonetzes, zum barrierefreien Umbau von Bushaltestellen, zur Reduzierung des Parkplatzangebots und zur Durchführung von Entsiegelungsmassnahmen. Neben ewl sind auch andere Institutionen wie REAL, CKW, der Kanton, vbl und Telekommunikationsunternehmen für die Wartung oder Erweiterung vorhandener Infrastrukturen verantwortlich.

Als Eigentümerin des öffentlichen Strassenraums ist es Aufgabe der Stadt Luzern, die unterschiedlichen Bedürfnisse zu koordinieren. Dies erfordert sowohl zeitliche als auch räumliche Abstimmung. Mögliche Zielkonflikte müssen sorgfältig abgewogen werden, um ein harmonisches Gesamtkonzept zu entwickeln.

Komplexe Planung

Der bevorstehende Ausbau des Fernwärme- und See-Energienetzes stellt eine zusätzliche komplexe Dimension in der Planung dar.




Um diese Herausforderung zu meistern und Wertverluste an Infrastrukturen zu vermeiden, sind zusätzliche personelle Ressourcen für die Koordination dringend erforderlich. Dadurch kann auch sichergestellt werden, dass Störungen durch Baustellen minimiert werden. Darüber hinaus benötigt die Stadt Luzern zusätzliche Stellenprozente im Projektbereich, um den vom Leitungsbau betroffenen Strassenraum klimafreundlich neu zu gestalten und anzupassen. Zudem sind personelle Ressourcen für die Qualitätssicherung geplant - sowohl um sicherzustellen, dass nach Aufbruch die Strassen fachgerecht wiederhergestellt werden, als auch um den Schutz ökologisch wertvoller Stadtbäume bei Planung und Bau zu gewährleisten.

Aus diesen Gründen beabsichtigt der Stadtrat, beim Tiefbauamt sowie beim Stab der Umwelt- und Mobilitätsdirektion 650 zusätzliche Stellenprozente zu schaffen. Zur Finanzierung beantragt er beim Grossen Stadtrat einen Sonderkredit in Höhe von 10,24 Millionen Franken. Dieser Antrag wird voraussichtlich am 10. April 2025 im Grossen Stadtrat beraten.

Links: Bericht und Antrag 6/2025: «Personelle Ressourcen Umwelt- und Mobilitätsdirektion. Transformation der Wärmeversorgung und Umsetzung Energieplanung 2.0. Sonderkredit für zusätzliche Stellenprozente.»