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Syrien tötet Menschenrechtler

Washington/Dschiddah - Die US-Regierung hat die Tötung des syrischen Menschenrechtsaktivisten Ghijath Matar scharf kritisiert. Matar sei in Gewahrsam der Sicherheitskräfte gestorben, erklärte Aussenamtssprecherin Victoria Nuland am Sonntag in Washington.

bert / Quelle: sda / Montag, 12. September 2011 / 10:41 h

Die USA verurteilten dies «auf das Schärfste». Matar, einer der Organisatoren der Proteste gegen die Regierung von Syriens Präsident Baschar al-Assad, war am Dienstag festgenommen worden. Am Samstag wurde seine Leiche seiner Familie übergeben. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zeigte sie mit Verletzungen an der Brust und im Gesicht klare Zeichen von Folter. Nuland erklärte, Matars Mut angesichts der blutigen Niederschlagung der Protestbewegung sei in seiner Heimatstadt Daraja und in ganz Syrien bekannt. Er sei der «verachtenswerten Gewalt» der syrischen Regierung mit friedlichem Protest entgegengetreten. Damit sei er ein «Vorbild» für das syrische Volk. Die Sprecherin forderte Assad erneut zum Rücktritt und zu einem Ende der Gewalt auf. Die USA unterstützten die Syrer bei ihrem «Widerstand gegen Tyrannei». Bei dem gewaltsamen Vorgehen auch mit scharfer Munition gegen regierungskritische Demonstranten in Syrien wurden seit Mitte März nach UNO-Angaben mehr als 2200 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten.



Das syrische Vorgehen steht international in der Kritik. /

Nach Angaben der in London ansässigen syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden zudem mehr als 70'000 Menschen festgenommen. 15'000 von ihnen sind demnach noch in Haft.

Golfstaaten fordern Gewaltende

Auch die Golfstaaten forderten erneut ein sofortiges Ende der Gewalt. Die Aussenminister der sechs im Golfkooperationsrat zusammengeschlossenen Länder forderten am Sonntag nach einem Treffen im saudiarabischen Dschiddah ein «sofortiges Ende der Tötungsmaschinerie» in Syrien und die Umsetzung «ernsthafter Reformen». Zum Golfkooperationsrat gehören Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate, Oman und Katar. Sie hatten erstmals Anfang August ein Ende des «Blutvergiessens» in Syrien gefordert.

Weitere Oppositionelle getötet

Während der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, am Samstag mit Assad über Vorschläge für eine Entspannung sprach, töteten Regierungskräfte in mehreren Regionen Syriens insgesamt 24 Menschen, wie Oppositions-Aktivisten mitteilten. Am Sonntag hätten die Einheiten ihren Einsatz in der Protesthochburg Homs noch verstärkt. Nach seiner Abreise aus Syrien sagte al-Arabi in Kairo, er sei mit Assad übereingekommen, dass Reformschritte unternommen werden. «Die Schritte werden bei einem Treffen der Arabischen Liga präsentiert, das am Montag stattfinden soll», sagte er. «Ich habe bei meinem Treffen mit Assad darauf beharrt, dass sofortige Schritte nötig sind, um Gewalt und Blutvergiessen in Syrien zu beenden.»

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