Barça mit einem lachenden und weinenden Auge im Final

Villa verletzte sich nach 36 Minuten beim Stand von 1:0 bei einem Zusammenprall mit zwei Gegenspielern. Er sackte zusammen, wurde vom Platz getragen und sofort in ein Spital eingeliefert. Der FC Barcelona bestätigte noch während der zweiten Halbzeit den Schienbeinbruch im linken Bein. Villa, der bereits mit einem Riss im Knochen nach Japan gereist sei, werde nach der sofortigen Rückkehr nach Spanien operiert, sagte Trainer Josep Guardiola. «Er wird wegen der Art des Bruchs sehr lange ausfallen.» Mehrere Quellen rechnen mit einer Pause von bis zu sechs Monaten. Damit wäre die Teilnahme des Rekordtorschützen von Spaniens Nationalmannschaft (51 Länderspiel-Treffer) an der EURO in Polen und der Ukraine in Gefahr. Die Iberer haben an der nächsten EM-Endrunde, welche am 8. Juni 2012 beginnt, ihren Titel von 2008 zu verteidigen.

Torschützenkönig der Endrunde

Damals, vor dreieinhalb Jahren in der Schweiz und Österreich, stellte Villa erstmals bei einem grossen Turnier seine Goalgetter-Qualitäten unter Beweis. Mit vier Treffern avancierte er zum Torschützenkönig der Endrunde. In der Gruppenphase hatte er Russland im Alleingang abgeschossen. Zwei Jahre später an der WM in Südafrika durfte Villa erneut von sich behaupten, dass kein anderer Spieler mehr Tore erzielt hatte als er. Bei jenem Mal kam er auf fünf Treffer - wie Thomas Müller, der für diese Marke weniger Einsatzzeit benötigt hatte und deshalb mit dem «Goldenen Schuh» ausgezeichnet wurde, Wesley Sneijder und Diego Forlan. Seinen Torjubel durfte Villa auch im letzten Champions-League-Final demonstrieren, als er bei Barcelonas 3:1-Sieg gegen Manchester United den Treffer zum Schlussresultat markierte. Er zählt im Weltfussball zu den wichtigsten Figuren der vergangenen Monate. Dennoch soll Villa bei seinem Klub-Trainer Guardiola auch schon bessere Karten gehabt haben als zuletzt.




Es tauchten Spekulationen über einen Verkauf des Offensiv-Stars auf. Die Transfer-Gerüchte sind aber inzwischen dementiert worden.

Chancenlose Katarer

Den Halbfinal gegen Al-Sadd dominierte Barcelona nach Belieben. Das Team aus Katar beschränkte sich aufs Verteidigen, was immerhin 25 Minuten lang gut gelang. Dann profitierte der Brasilianer Adriano von einem krassen Fehler von Al-Sadds Goalie Mohammed Saqr, der nicht wusste, was er nach einem Rückpass mit dem Ball machen sollte, und ihn Adriano anschoss. Kurz vor der Pause erhöhte Adriano auf 2:0. Auch nach der Pause standen die elf Akteure Al-Sadds meistens in der eigenen Platzhälfte und schauten den in allen Belangen überlegenen Spaniern beim Spielen zu. Seydou Keita und Maxwell stellten das Schlussresultat von 4:0 sicher. Barcelona trifft im Final am Sonntag in Yokohama auf den brasilianischen Vertreter FC Santos.

Al-Sadd (Katar) - FC Barcelona 0:4 (0:2)

Tore: 25. Adriano 0:1. 43. Adriano 0:2. 64. Seydou Keita 0:3. 81. Maxwell 0:4. Final am Sonntag (11.30 Uhr): FC Barcelona - FC Santos.