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USA richten Streitkräfte neu aus

Washington - Weniger Bodentruppen, Stärkung von See- und Luftstreitkräften, Schwerpunkt auf dem asiatisch-pazifischen Raum: Unter dem Druck von Milliarden-Kürzungen im Verteidigungshaushalt plant US-Präsident Barack Obama eine Neuausrichtung des mächtigsten Militärs der Welt.

bg / Quelle: sda / Donnerstag, 5. Januar 2012 / 21:04 h

Er erklärte bei der Vorstellung der neuen Verteidigungsstrategie am Donnerstag, dass die USA dabei ihre «militärische Überlegenheit» behalten würden. Wegen der hohen Staatsschulden soll das US-Militärbudget in den kommenden zehn Jahren aber um 450 Milliarden Dollar schrumpfen. «Unser Militär wird schlanker», sagte Obama im Pentagon. Angesichts des Abzugs aller Truppen aus dem Irak und des 2014 zu Ende gehenden Einsatzes in Afghanistan befinde sich das Land an einem «Wendepunkt». «Wir werden unsere Präsenz in Asien und im Pazifik stärken, und Kürzungen werden nicht zu Lasten dieser entscheidenden Region erfolgen.» Washington schaut mit Sorge auf den militärischen Aufstieg Chinas, das insbesondere seine Marine aufgerüstet hat.

Iran bleibt im Visier

Prioritär bleibt auch der Iran. Die USA würden mit ihren Verbündeten im Nahen Osten zusammenarbeiten, um sich der «destabilisierenden Politik» entgegenzustellen, heisst es im achtseitigen Dokument dazu. Dabei geht es etwa um den Schutz von Ölhandelsrouten im Persischen Golf vor einer iranischen Blockade.



Barack Obama stellte die neue Verteidigungsstrategie vor. /

Ausserdem fürchtet Washington, dass der Iran eine Atombombe bauen könnte. Die US-Präsenz in Europa soll heruntergefahren werden. Das Engagement in Europa werde sich «notwendigerweise» den neuen Gegebenheiten anpassen, sagte US-Verteidigungsminister Leon Panetta. Mindestens eine Brigade, also 3500 Soldaten, könnte nach Angaben aus Regierungskreisen in Washington abgezogen werden.

Keine zwei Kriege gleichzeitig

In der Strategie wird die Vorgabe fallen gelassen, dass die US-Armee in der Lage sein müsse, zwei Kriege gleichzeitig zu führen. Neben einem Grosskonflikt müssten sich die USA aber in der Lage sehen, «in einer zweiten Region die Ziele eines opportunistischen Angreifers zu durchkreuzen oder für ihn die Kosten in eine inakzeptable Höhe zu treiben», heisst es im Strategiepapier. Auch haben langjährige Einsätze wie im Irak und in Afghanistan keinen Platz mehr. «Die US-Streitkräfte werden nicht mehr den Umfang haben, um grossangelegte, anhaltende Stabilisierungsoperationen durchzuführen», heisst es.

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