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Doch kein Lieferstopp an EU-Länder

Teheran - Das iranische Ölministerium hat am Mittwoch einen Bericht des staatliche Senders Press TV dementiert, nach dem das Land Öllieferungen an sechs europäische Staaten gestoppt hat.

bg / Quelle: sda / Mittwoch, 15. Februar 2012 / 15:48 h

«Wenn eine solche Entscheidung getroffen wird, dann wird sie vom Obersten Nationalen Sicherheitsrat verkündet», sagte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Der Sender Press TV hatte gemeldet, die Lieferungen an die Niederlande, Griechenland, Portugal, Italien, Frankreich und Spanien seien als Reaktion auf das EU-Embargo eingestellt worden. Die EU hat das Embargo beschlossen, um den Iran im Streit über das Atomprogramm des Landes zum Einlenken zu zwingen. Es soll am 1. Juli in Kraft treten.

Iran setzt erste selbstproduzierte Brennstäbe in Reaktor ein

Der Iran hat staatlichen Medienberichten zufolge einen Forschungsreaktor mit den ersten selbstproduzierten Brennstäben bestückt. An der Zeremonie in dem Reaktor in Teheran, die live vom iranischen Staatsfernsehen übertragen wurde, nahmen am Mittwoch unter anderem Präsident Mahmud Ahmadinedschad und der Chef der iranischen Atomenergieorganisation, Fereidun Abbassi Dawani, teil. Zusammen mit weiteren Besuchern in weissen Schutzanzügen beobachteten sie, wie ein mit Metall ummantelter Brennstab, der dem Bericht zufolge im Iran produziert wurde, in das Reaktorbecken eingesetzt wurde. Anschliessend zeigte der Sender Archivbilder von mehreren iranischen Atomwissenschaftlern, die in den vergangenen zwei Jahren bei Anschlägen getötet worden waren.



Öllieferungen wurden laut dem Iran nicht gestoppt. /

In der Atomanlage in Natans wurden Medienberichten zufolge unterdessen neue Zentrifugen in Betrieb genommen. Am Mittwoch sei die erste Einheit dieser Zentrifugen zur Urananreicherung aktiviert worden, sagte Abbassi Dawani in einer Rede, die vom Staatsfernsehen übertragen wurde.

Dreimal mehr Leistung

Sie seien «dreimal so leistungsfähig» wie die Zentrifugen der ersten Generation. Ihre Inbetriebnahme sei eine «starke und dokumentierte Antwort» auf die «Sabotage» der westlichen Länder. Wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete, wurden die Zentrifugen im Iran hergestellt und in der Anlage in Natans installiert. Zuvor hatte das Staatsfernsehen berichtet, Ahmadinedschad werde im Laufe des Tages mehrere Fortschritte des iranischen Atomprogramms verkünden. Dabei solle es unter anderem um neuartige Zentrifugen gehen. Der Westen wirft dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben, und verhängte seit dem Jahr 2007 immer striktere Strafmassnahmen gegen das Land. Die iranische Führung weist dies zurück und pocht auf ihr Recht als Mitglied des Atomwaffensperrvertrags, ein ziviles Atomprogramm zu verfolgen.

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