«Ich nehme es zur Kenntnis», erklärte Fischer gegenüber der Sportinformation. Den persönlichen Tiefschlag trug er mit Fassung und sehr professionell: «Einen solchen Schritt muss man akzeptieren. Es ist ganz einfach Teil unseres Business.» Die jahrelange Verbundenheit mit dem Klub zähle in einer solchen Situation nichts: «Das muss man ausblenden.»
Zu den Details der sofortigen Freistellung mochte der schwer enttäuschte Ex-Coach der Stadtzürcher keine Auskunft geben: «Zurzeit will ich darüber eigentlich lieber nicht sprechen. Es bringt nichts, etwas zu sagen.»
Klar dürfte aber wohl sein, dass sich die Wege der Parteien endgültig trennen. In einer anderen Funktion wird Fischer dem FCZ kaum mehr zur Verfügung stehen. Benötigt der 46-jährige nach dem bitteren Ende in Zürich ein Timeout? «Ich muss nun alles setzen lassen. Aber das Leben geht weiter. Es geht wieder vorwärts.»
Was hat die Führung im Sinn?
Unklar ist hingegen, welche Pläne und Strategie der Verwaltungsrat des FCZ verfolgt.
Ein bitteres Ende für Urs Fischer in Zürich. /
Fischers Amtszeit setzte die Führung nach knapp 23 Monaten und offenbar einstimmig ein Ende. Morgen Mittwoch wird der FCZ-Präsident Ancillo Canepa seine Gründe (mit reichlich Verspätung) öffentlich darlegen.
Der Nachfolger von Fischer soll offenbar noch nicht präsentiert werden. So zumindest sind die Signale aus der Geschäftsleitung zu deuten. Namen kursierten gleichwohl. Der frühere Schweizer Nationalcoach Rolf Fringer - ehemals Stuttgart, Aarau, GC und bis 2011 in Luzern - ist ein seriöser Kandidat, der vergleichsweise unerfahrene Uli Forte wohl eher nicht.
Vladimir Petkovic tauchte als Option ebenfalls auf. Der Kroate zelebrierte mit YB einst spektakulären, aber letztlich erfolglosen Fussball. Aber unter Umständen wird der Unterhaltungsfaktor derzeit im (leeren) Letzigrund höher gewichtet.
