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68'000 Versicherte kehren EGK den RückenBern - Die ausserplanmässige Erhöhung der Krankenkassenpämien der EGK-Gesundheitskasse hat 68'000 Versicherte zu einem Kassenwechsel bewogen. Diese Zahl hat die Krankenkasse aus dem Laufenthal am Donnerstag auf ihrer Website veröffentlicht.bert / Quelle: sda / Donnerstag, 5. April 2012 / 23:08 h
Zehntausende von Versicherten hatten Ende Februar nicht schlecht gestaunt, als ihnen die EGK eine ausserordentliche Prämienerhöhung per 1. Mai ankündigte. Betroffen waren 195'000 der 224'000 Versicherten. Wegen des unterschätzten Reservebedarfes soll ihnen die Prämien teilweise saftig erhöht werden.
68'000 dieser Versicherten haben nun bis Ende März entschieden, per Anfang Mai die Versicherung zu wechseln. Die Kasse zählt damit noch rund 155'000 Versicherte. Welche wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Aderlass für die EGK bringen wird, konnte EGK-CEO Reto Flury noch nicht sagen. Dafür sei es noch zu früh, sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Versichertenbestand wieder den Strukturen angepasst Klar sei aber, dass die EGK nun wieder eine Grösse habe, auf die ihre Strukturen ausgerichtet seien. Damit müssten auch keine Entlassungen ausgesprochen werden. Die EGK verlassen würden vor allem Versicherte, die erst in den letzten zwei Jahren dazugestossen seien, sagte Flury.Das BAG hatte die Prämien der EKG nur für ein halbes Jahr bewilligt. /
![]() Flury zeigte sich zufrieden darüber, dass die Zahl der Versicherten nicht unter 155'000 gesunken ist. Wären noch etwas mehr Versicherte gegangen, hätte die Kasse nämlich die Reserven auf 15 Prozent des Prämienvolumens erhöhen müssen. Nun bleiben es 10 Prozent. Reserven als Auslöser Ausgelöst wurde die Prämienerhöhung mitten im Jahr durch mangelnde Reserven. Die EGK hatte in den letzten zwei Jahren dank vergleichsweise günstiger Prämien 100'000 Versicherte dazugewonnen. Der damit einhergehende Anstieg des Reservebedarfs wurde dabei jedoch unterschätzt und die Prämien zu tief angesetzt. Im Schnitt beträgt die Erhöhung bei einer Franchise von 300 Franken 11 Prozent. In den am stärksten betroffenen Kantonen der Deutschschweiz BS, BL, SO, SG und ZH waren es um die 10 Prozent.Bund sieht Handlungsbedarf Der Fall EGK hat nicht nur Kritik am Gebaren der Krankenkasse ausgelöst, sondern auch an der Aufsichtsbehörde, dem Bundesamt für Gesundheit (BAG). Der zuständige Bundesrat Alain Berset räumte denn auch Handlungsbedarf ein. Er will beispielsweise prüfen lassen, ob künftig die Öffentlichkeit informiert werden soll, wenn das BAG die Prämien - wie bei der EGK letzten Herbst geschehen - nur für ein halbes Jahr bewilligt. Mit dieser Information könnten die Versicherten in Kenntnis der Umstände über einen Kassenwechsel entscheiden.
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