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Grass relativiert seine Israel-Kritik

Berlin - Nach heftiger Kritik hat Literaturnobelpreisträger Günter Grass Formulierungen in seinem Israel-Gedicht relativiert. «Ja, ich würde den pauschalen Begriff 'Israel' vermeiden», sagte er der «Süddeutschen Zeitung» vom Samstag.

bg / Quelle: sda / Samstag, 7. April 2012 / 09:47 h

Zudem würde er deutlicher machen, dass er sich in erster Linie gegen die israelische Regierung von Benjamin Netanjahu wende, sagte der 84-Jährige. «Die kritisiere ich: Eine Politik, die gegen jede UNO-Resolution den Siedlungsbau fortsetzt. Ich kritisiere eine Politik, die Israel mehr und mehr Feinde schafft und das Land mehr und mehr isoliert.» Grass hatte in seinem am Mittwoch veröffentlichten Gedicht «Was gesagt werden muss» Israel vorgeworfen, mit seiner Iran-Politik den Weltfrieden zu gefährden.

Hochhut reagiert beschämt

Unter Schriftstellerkollegen sorgt das Gedicht für Kritik: Rolf Hochhuth, der das Drama «Der Stellvertreter» über den Vatikan in der NS-Zeit verfasst hat, griff Grass direkt an: «Du bist geblieben, was Du freiwillig geworden bist: der SS-Mann, der das 60 Jahre verschwiegen hat, aber den Bundeskanzler Kohl anpöbelte, weil der Hand in Hand mit einem amerikanischen Präsidenten einen Soldatenfriedhof besuchte, auf dem auch 40 SS-Gefallene liegen», schrieb er im «Münchner Merkur» und in «Die Welt». Er schäme sich «als Deutscher Deiner anmassenden Albernheit, den Israelis verbieten zu wollen, ein U-Boot deutscher Produktion zu kaufen, das möglicherweise allein ihrem kleinen Staat die letzte Sicherheit geben kann, von einer engst benachbarten Atommacht buchstäblich über Nacht nicht ausgerottet zu werden!» Der Iran habe schliesslich, den Nazis gleich, dem jüdischen Volk mit Ausrottung gedroht.



Günter Grass kritisiert die israelische Regierung. /

Stammtisch-Vorurteile und «Hassgesang»

Der US-Völkermordforscher Daniel Jonah Goldhagen nannte Grass in der «Welt», einen «Verfälscher seiner eigenen Nazi-Vergangenheit». Grass kaue «nicht anders als jene am Stammtisch, die kulturellen Klischees und Vorurteile seiner Zeit» durch, schrieb Goldhagen in «Die Welt». Grass' Warnung, Israel könne den Iran mit einem Erstschlag auslöschen, sei absurd. «Grass führt die Perversion - die Verkehrung von Opfern zu Tätern - auf ein neues Niveau.» Der Schweizer Historiker Raphael Gross bezeichnete das Gedicht als «Hassgesang». Dennoch sei es nicht leicht, Grass als Antisemiten zu bezeichnen, schrieb Gross in der «Berliner Zeitung», da es heute kaum noch Menschen gebe, die «ihren Judenhass offen als Antisemitismus bezeichnen würden».

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Literatur

Chalandamarz in Lenzerheide Der Chalandamarz in Lenzerheide ist ein farbenprächtiges und traditionsreiches Fest, das jedes Jahr am 1. März gefeiert wird. Dieser Brauch, der den Übergang vom Winter zum Frühling markiert, ist tief in der rätoromanischen Kultur verwurzelt und wurde durch das berühmte Kinderbuch «Schellen-Ursli» von Selina Chönz und Alois Carigiet weit über die Grenzen Graubündens hinaus bekannt. Fortsetzung


Eine Reise zwischen geschriebenen Wörtern und bewegten Bildern Die enge Verbindung zwischen Literatur und Film hat die Geschichte überdauert. Die Ausstellung «Die Leinwand beschreiben: von der Literatur zum Film und zurück» stützt sich auf die umfangreiche Sammlung des Schweizerischen Literaturarchivs der Schweizerischen Nationalbibliothek und bietet vom 31. August 2023 bis zum 12. Januar 2024 einen umfassenden Überblick über diese dynamische Beziehung. Fortsetzung


Persönlichkeiten

Populismus, Social Media und die Macht freier Information: Diskussionsabend in St. Gallen Am 8. Mai 2025 beleuchtet eine hochkarätig besetzte Veranstaltung in St. Gallen, wie soziale Medien Populismus und Desinformation befeuern - und welche Rolle Wikipedia & Co. im Kampf für freie, faktenbasierte Information spielen können. Fortsetzung


Franz W. Faeh vom Gstaad Palace mit «Mérite Culinaire Suisse» geehrt Gstaad - Eine weitere bedeutende Auszeichnung krönt die Laufbahn von Franz W. Faeh, dem Culinary Director des Gstaad Palace. Am 10. März 2025 wurde er in den exklusiven Kreis der «Mérite Culinaire Suisse» aufgenommen. Die Ehrung, überreicht von Wirtschaftsminister Guy Parmelin im Bellevue Palace in Bern, würdigt Faehs aussergewöhnliches Talent und seinen wertvollen Beitrag zur Schweizer Gastronomie. Fortsetzung



«Verantwortungsvoller Atomstaat» Kim Jong-un ist ein Meister der Propaganda und (Selbst)Inszenierung. Nach vier Jahren an der Macht liess er sich nun am VII. Kongress der Koreanischen Arbeiterpartei zum Vorsitzenden krönen. Fortsetzung


Nordkorea beschliesst Ausbau von Atomwaffen Seoul - Nordkorea will seine Atomwaffenkapazitäten weiter ausbauen. Dies betreffe sowohl die Qualität als auch die Quantität der Waffen, beschloss der Kongress der regierenden Arbeiterpartei am Sonntag, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete. Fortsetzung


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Die Küche der Levante - Völkerverständigung am Tisch In einem schattigen Innenhof in Jerusalem sitzen Familien aus unterschiedlichen Stadtteilen um einen Tisch. Vor ihnen harrt eine Schüssel Hummus, daneben frisches Fladenbrot und eine Schale mit granatapfelbestreutem Fattoush-Salat. Solche Szenen sind keine Seltenheit in der Levante, einer Region, die trotz politischer Spannungen eine erstaunliche kulinarische Einheit lebt. Fortsetzung


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Abteilungsleiter/ in Bau 80% - 100 % Wir bieten einer engagierten und motivierten Führungspersönlichkeit die Chance, gemeinsam die Zukunft der Gemeinde zu gestalten und mit einem...   Fortsetzung

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