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Cameron bestreitet zu grosse Nähe zu Murdoch-Medienimperium

London - Der britische Premier David Cameron hat vor einem Untersuchungsausschuss zur Abhöraffäre vor einer zu grossen Nähe zwischen Politik und Medien gewarnt. Dennoch bestritt er am Donnerstag unter Eid eine mögliche Verquickung seines Amtes mit Interessen des Medienimperiums von Rupert Murdoch.

bg / Quelle: sda / Donnerstag, 14. Juni 2012 / 23:52 h

Unter Druck steht Cameron insbesondere wegen seiner engen Freundschaft mit der früheren Murdoch-Managerin Rebekah Brooks. Sie wohnt bei Cameron in der Nachbarschaft und ist die Frau seines Schulfreundes Charlie Brooks. Brooks ist inzwischen zusammen mit ihrem Mann Charlie wegen Irreführung der Justiz angeklagt. Sie war von 2009 bis 2011 Chefin der britischen Zeitungsholding von Murdoch, News International. Cameron wurde bei der Befragung unter anderem mit einer SMS konfrontiert, die Brooks im Oktober 2009 ihm als damaligem Oppositionsführer der Konservativen schrieb. Darin heisst es über eine anstehende Rede: «Ich feuere dich morgen total an - nicht nur als Freund, sondern auch beruflich sitzen wir in dieser Sache in einem Boot.



David Cameron wurde zur Abhöraffäre befragt. /

Die Rede deines Lebens? Yes he Cam!»

«Meine Entscheidung»

Der Premier musste sich vor dem von Lordrichter Brian Leveson geleiteten Ausschuss auch dafür rechtfertigen, dass er mit Andy Coulson einen ehemaligen Murdoch-Journalisten zu seinem Regierungssprecher gemacht hatte. Er habe jemanden gesucht, der mit dem «riesigen Mediendruck» umgehen könne, erklärte Cameron. Er habe seinen Job sehr gut gemacht: «Am Ende war es meine Entscheidung und ich übernehme die volle Verantwortung dafür.» Coulson kam 2007 zu Cameron, nachdem er wegen der Abhöraffäre als Chefredaktor der inzwischen eingestellten Zeitung News of the World hatte zurücktreten müssen. Anfang 2011 verliess Coulson, gegen den ebenfalls als eine der Schlüsselfiguren ermittelt wird, die Downing Street.

Kein Fehlverhalten

Trotz der Vorwürfe gegen ihn sah der britische Premier kein Fehlverhalten. Politiker müssten aufpassen, wenn sie persönliche Freundschaften mit Medienvertretern hätten, sagte Cameron: «Aber das kann man, und das habe ich getan.» Er nutzte die Anhörung, um grundsätzlich das problematische Verhältnis zwischen Politikern und Presse zu erörtern. Dieses sei in seinen Augen in den letzten zwei Jahrzehnten in Schieflage geraten.

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