GC Wintermeister - spannende Ausgangslage für die Rückrunde

In den weiteren Partien der 18. Runde siegte Young Boys gegen Sion 3:1, zwischen Luzern und Lausanne sowie Servette und Thun gab es keine Tore. Der letzte Umgang des Kalenderjahres war bei eisigen Temperaturen eher ein Plädoyer für eine frühere Winterpause. Es fielen nur sechs Tore, so wenige wie sonst nie in der Hinrunde.

Die Ausgangslage für die Rückrunde verspricht dafür höchste Spannung. Noch nie seit Einführung der Zehnerliga 2003 lagen die vier Topteams am Jahreswechsel so nahe zusammen. Diesmal sind es fünf Punkte zwischen GC und Sion, 2010 betrug die Differenz zwischen Leader Luzern und dem Viertplatzierten Sion sechs Einheiten. Auch in der unteren Hälfte sind die Abstände gering. Das sechstplatzierte Lausanne hat nur vier Zähler mehr auf dem Konto als der Neunte Zürich, einzig Servette ist mit sechs Punkten Rückstand schon etwas abgeschlagen.

Aufholjagd in Unterzahl

Die durchwachsene Vorrunde der Young Boys drohte mit einer weiteren Enttäuschung zu enden, als Juhani Ojala nach 27 Minuten wegen einer Notbremse vom Platz gestellt wurde. Es war ein harter Entscheid, und die Folgen waren noch härter, als der Holländer Michael Dingsdag mit dem darauffolgenden Freistoss die Gäste in Führung brachte. Nicht ganz unschuldig war Marco Wölfli, der im falschen Moment einen Schritt aus der Goalie-Ecke machte. Wenig später verpasste Kyle Lafferty bei einem Konter den Doppelschlag für die Walliser. Der Schotte war ein steter Gefahrenherd, lief aber auch mehrmals ins Offside.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit glich, eher entgegen dem Spielverlauf, Alain Nef per Kopf aus. Der Verteidiger profitierte von einem genauen Freistoss von Alexander Farnerud. Der Schwede stand zu Beginn der "YB-Viertelstunde" auch an der Basis zum Führungstreffer. Er tankte sich auf der rechten Seite durch und wurde dann vom ungestümen Goalie Andris Vanins zu Fall gebracht, nachdem er sich den Ball eigentlich schon zu weit vorgelegt hatte. Raphael Nuzzolo versenkte den Penalty eiskalt via Innenpfosten und sorgte in der Nachspielzeit mit einem eleganten Heber für die Entscheidung.

Von Sion hätte man im Stade de Suisse angesichts der Tatsache, dass das Team um den Wintermeistertitel spielte und seit sieben Partien nicht mehr verloren hatte, punkto Stilsicherheit einiges mehr erwarten dürfen. Die Walliser kassierten die erste Niederlage unter Pierre-André Schürmann und konnten ihren "YB-Meisterschafts-Komplex" trotz des nummerischen Übergewichts nicht ablegen. In Bern konnten sie seit 1996 nur noch im Cup gewinnen.

Die Berner, die drei der letzten vier Partien in Unterzahl beendet haben, liessen erneut viel Energie, die ihnen nach dem kraftraubenden Programm der letzten Wochen in den letzten beiden Partien des Jahres fehlen könnte. Am Donnerstag geht es gegen Anschi Machatschkala um das Überwintern in der Europa League, am Sonntag gastiert man dann im Schweizer Cup bei Wil.

Resultate:
Super League, 18. Runde: Young Boys - Sion 3:1. Servette - Thun 0:0. Grasshoppers - Zürich 1:0.

Rangliste:
1. Grasshoppers 18/37. 2.




Basel 18/33. 3. St. Gallen 18/33. 4. Sion 18/32. 5. Young Boys 18/24. 6. Lausanne-Sport 18/21. 7. Luzern 18/18. 8. Thun 18/18. 9. Zürich 18/17. 10. Servette 18/11.

Torschützenliste:
1. Marco Streller (Basel/+1) 10 Tore, 2. Léo (Sion), Oscar Scarione (St. Gallen) je 7 Tore
4. Anatole Ngamukol (Thun), Izet Hajrovic (Grasshoppers/+1) je 6 Tore
6. Raul Bobadilla (Young Boys), Chris Malonga (Lausanne-Sport), Alex Frei (Basel), Xavier Margairaz (Sion), Raphael Nuzzolo (Young Boys/+2) je 5 Tore
11. Stephan Andrist (Basel/Luzern), Nassim Ben Khalifa (Grasshoppers), Dzengis Cavusevic (St. Gallen), Alexander Farnerud (Young Boys), Mario Gavranovic (Zürich), Kyle Lafferty (Sion), Steven Zuber (GC) je 4 Tore