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Mutter von Boston-Verdächtigen war im Visier der Polizei

Washington - Zwei Wochen nach den Bombenanschlägen von Boston sorgen neue Berichte über mutmassliche Geheimdienst-Pannen in den USA für Unruhe. So soll die Mutter der beiden Verdächtigen ebenfalls schon lange vor den Anschlägen im Visier von US-Sicherheitsbehörden gewesen sein.

fest / Quelle: sda / Sonntag, 28. April 2013 / 20:21 h

Dies berichtete der US-Fernsehsender NBC am Sonntag unter Berufung auf Angaben der Behörden. Der Name der Mutter sei gemeinsam mit dem ihres Sohn Tamerlan bereits 2011 in eine Anti-Terror-Datenbank des US-Geheimdienstes CIA aufgenommen worden.

Bereits in der vergangenen Woche hatte es Berichte gegeben, dass der nach den Anschlägen bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ums Leben gekommene Tamerlan Zarnajew gleich auf zwei US-Terrorlisten gestanden habe.

Mutter und Sohn sollen ausserdem in einem von russischen Behörden überwachten und mitgeschnittenen Telefongespräch Anfang 2011 über den Dschihad gesprochen haben. Diese Information hätten die russischen Behörden den US-amerikanischen aber nicht weitergegeben, berichteten US-Medien.

Tamerlan und sein jüngerer Bruder Dschochar Zarnajew werden für die Anschläge vom 15. April auf den Bostoner Marathon mit drei Toten und rund 300 Verletzten verantwortlich gemacht.

Dschochar Zarnajew, der bei seiner Festnahme wenige Tage nach den Anschlägen verletzt wurde, wird derzeit in einem Gefängnis medizinisch behandelt und vernommen.



Tamerlan (r.) und sein jüngerer Bruder Dschochar (l.) Zarnajew. /

Die Eltern der Brüder leben mittlerweile nicht mehr in den USA, sondern in der russischen Teilrepublik Dagestan.

Vater leidet unter hohem Blutdruck

Der Vater der mutmasslichen Boston-Attentäter, Ansor Zarnajew, verschob derweil eine für das Wochenende geplante Reise in die USA. Er liege nach einem plötzlichen Blutdruckanstieg im Spital, sagte Zarnajew der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Am Freitag sei er aus Machatschkala in der russischen Teilrepublik Dagestan Richtung Moskau aufgebrochen, um in die USA zu fliegen. Jetzt sei er aber nicht in Moskau, sagte Zarnajew, ohne seinen Aufenthaltsort zu nennen.

Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag hatte Zarnajew angekündigt in die USA zu reisen, um «die Wahrheit herauszufinden». Ausserdem wolle er seinen Sohn Dschochar besuchen und seinen verstorbenen Sohn Tamerlan beerdigen.

In den vergangenen Tagen waren die Eltern der beiden Männer in Dagestan von der US-Bundespolizei FBI und vom russischen Geheimdienst FSB befragt worden. Die Eltern hatten wiederholt erklärt, von der Unschuld ihrer Söhne überzeugt zu sein.

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