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Standards von Zoos und Zirkussen in Europa fallen durch den EU-Test

Brüssel/Zürich - Vom 19. bis 20. Juni 2013 hielt die internationale Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» zusammen mit der Born Free Foundation eine Konferenz über das Wohlergehen von Wildtieren in Gefangenschaft, sowie den damit zusammenhängenden gesetzlichen Regelungen und deren Umsetzung.

li / Quelle: Vier Pfoten / Freitag, 21. Juni 2013 / 15:12 h

Unterstützt von der Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI), der Vereinigung von Tierärzten in Europa (FVE) und der Europäischen Koalition für Wildtiere ENDCAP, versammelten die Organisatoren über 100 Delegierte, welche die Institutionen der EU, über 20 Mitgliedsstaaten, Tierschutzorganisationen, zoologische Einrichtungen und die Wissenschaft repräsentierten. Ziel der Konferenz war es, die Probleme von Wildtieren insbesondere in Zoos und Zirkusbetrieben zu erörtern, positive Beispiele zu betrachten und praktikable Lösungen auf allen Handlungsebenen zu identifizieren, die in der EU und auf nationaler Ebene das Leben von Wildtieren in der gesamten Europäischen Union verbessern würden.

Zoo-Bericht mit erschreckenden Ergebnissen

Die Born Free Tierschutzstiftung stellte ihren europaweiten Zoo-Bericht vor mit teilweise erschreckenden Ergebnissen: Weit über die Hälfte der Zoologischen Einrichtungen in den besuchten Ländern entsprechen nicht annährend den ohnehin sehr vagen Vorgaben der EU-Zoorichtlinie. Wildtiere werden bisher in der EU kaum beachtet - dies zu ändern fordert seit Jahren nicht nur die allgemeine Öffentlichkeit. Auch die in der Konferenz versammelten Experten stellten unmissverständlich klar, dass eine europaweite Harmonisierung von Haltungsbedingungen nicht nur landwirtschaftliche Nutztiere betrifft, sondern auch die Wildtierhaltung ein zu schliessen hat. «Diese sind für ein gemeinsames europaweites Verständnis der Mensch-Tier-Beziehung unabdingbar», sagte Marlene Wartenberg, Leiterin des Europabüros von «Vier Pfoten» in Brüssel.



(v.l.n.r.) Will Travers (CEO Born Free), Marlene Wartenberg («Vier Pfoten»), Christophe Buhot (FVE), Joanna Swabe (HSI), Heli Dungler («Vier Pfoten»). /

«Das gemeinsame Fundament des europäischen Tierschutzes in Europa ist seit dem Vertrag von Lissabon die Festschreibung der Tiere als fühlende Wesen. Auch ein klares Wildtierverbot für Zirkusbetriebe in allen Mitgliedstaaten entspräche einem zeitgemässen Tierschutzverständnis». Kampagnenleiterin Corinne Abplanalp von «Vier Pfoten» Schweiz bestätigt dies für die Eidgenossenschaft: «Die Schweiz hat kein Wildtierverbot in Zirkussen. Die Tierschutzorganisation appelliert an die Regierung, einen parlamentarischen Vorstoss auszuarbeiten, um ein entsprechendes Verbot durchzusetzen.»

EU Zoo-Richtlinie umzusetzen

Die Konferenz zeigte, dass die für den Tierschutz zuständigen Behörden in den Mitgliedstaaten angemessene personell und finanzielle Ausstattung bräuchten, um zumindest die bestehenden gesetzlichen Regelungen der EU Zoo-Richtlinie umzusetzen. Die EU soll entsprechend der Tierschutzstrategie einen entsprechenden Rechtsrahmen für ein europaweit grundlegendes Tierschutzrecht schaffen, der auch die Wildtiere mit umfasst. Dies hatte bereits das Europaparlament gefordert. Einig war man sich über den Weg, diese Ziele nur gemeinsam mit allen Interessengruppen erreichen zu können.

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