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«Ich müsste eigentlich aufhören»

Mit seinen zwei Toren war Fabian Schär der Schweizer Matchwinner beim 2:0-Sieg in Norwegen. Ausgerechnet er, der nach dem 4:4 am letzten Freitag gegen Island noch zu den am meisten gescholtenen Schweizern gehört hatte.

fest / Quelle: Si / Dienstag, 10. September 2013 / 22:21 h

Von dieser Quote träumen die besten Stürmer dieser Welt. In drei Einsätzen mit der Schweiz und in 225 Länderspiel-Minuten hat Verteidiger Fabian Schär schon drei Tore erzielt. Der Schweizer Rekord-Torschütze Alex Frei kommt auf einen Schnitt von 0,5 Treffern pro Spiel, Schär ist jetzt bei einem Tor alle 75 Minuten. «Meine Quote wird schon noch nach unten korrigiert», sagte der 21-jährige Ostschweizer und fügte lächelnd an. «Eigentlich müsste ich jetzt aufhören.»

Der FCB-Abwehrchef war in Oslo mit seinen beiden Toren der Schweizer Matchwinner. Doch es war Schär nach dem Spiel anzumerken, dass seine Treffer für ihn nicht einmal im Mittelpunkt standen. «Viel wichtiger waren die drei Punkte und die Tatsache, dass wir zu null gespielt haben.» So etwas hört man oft, war diesmal aber kein plumpe Phrase. Gewinnen und die defensive Disziplin wiedererlangen: das war es nämlich, was sich auch Schär für das Spiel in Norwegen in erster Linie vorgenommen hatte.

Denn nach dem unschönen Ende im Spiel vom vergangenen Freitag gegen Island (4:4) war einiges an Kritik über der Mannschaft und auch über ihm ausgeschüttet worden. «Es war eine schwierige Situation», gab er zu. «Die Kritik war teilweise etwas übertrieben, auch wenn wir wissen, dass dies dazu gehört beim Fussball.»

Die ganz grossen Zweifel waren bei Schär aber nicht aufgekommen.



Fabian Schär war in Oslo mit seinen beiden Toren der Schweizer Matchwinner. /

Er ist nicht einer, der wegen einer schlechten halben Stunde Nächte lang schlaflos im Bett liegt. «Irgendwann muss man es abhaken und nach vorne blicken. Man kann es doch nicht mehr ändern.» Geholfen hat Schär auch der Trainer Ottmar Hitzfeld. Er wurde von ihm gestärkt. «Wir haben am Montag unter vier Augen geredet. Er sagte, er sei mit mir zufrieden gewesen und ich würde nochmals eine Chance bekommen.»

Schär hat diese zweifelsfrei genützt - und dies nicht nur wegen seiner Tore. Er leistete sich in der 26. Minute zwar einen schlimmen Fehler gegen Tarik Elyounoussi, doch dank Diego Benaglios Parade blieb die unglückliche Aktion Schärs ohne Folgen. Danach geriet das Schweizer Tor bis zum Ende kaum mehr in Gefahr. «Wir haben es diesmal geschafft, 90 Minuten lang konzentriert zu bleiben, auch weil wir diesmal als Mannschaft besser kommuniziert haben», so Schär.

Sieht er sich nun als Stammspieler, auch dann, wenn im Oktober für die Spiele gegen Albanien und Slowenien Abwehr-Patron Johan Djourou zurückkommt? Schär: «Ich kenne die Hierarchie im Team. Aber ich bin froh, dass ich eine gute Visitenkarte abgeben konnte.»

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