Ja zu Schockbildern auf Zigarettenpackungen

Demnach sollen auch besonders gef�hrliche - etwa erbgutver�ndernde - Zusatzstoffe sowie Aromen wie Vanille, Schokolade und Menthol k�nftig aus Zigaretten verbannt werden. Auch f�r elektronische Zigaretten sind strengere Regeln geplant.

Die abschreckenden Fotos und Warnhinweise m�ssen dem Richtlinienentwurf zufolge, der mit sehr grosser Mehrheit verabschiedetet wurde, k�nftig 65 Prozent der Vorder- und R�ckseite von Zigarettenschachteln bedecken.

Menthol-Zigaretten sollen ganz verboten werden . Hier stimmte das Parlament allerdings f�r eine �bergangsfrist von acht Jahren.

Auch f�r die in einigen EU-Staaten weit verbreiteten sogenannten elektronischen Zigaretten sind strengere Auflagen geplant. So m�ssen die Erzeuger die Zusammensetzung der nikotinhaltigen Fl�ssigkeit, die diese Zigaretten verdampfen, offenlegen.

Werbeverbot

Wie f�r herk�mmliche Tabakprodukte sollen Werbung f�r elektronische Zigaretten und ihr Verkauf an Minderj�hrige verboten werden. Die Forderung der EU-Kommission, elektronische Zigaretten als Arzneimittel einzustufen und somit einem strengen Zulassungsverfahren zu unterwerfen, fand allerdings keine Mehrheit.

Auch das von der Br�sseler Beh�rde geforderte Verbot der bei Frauen beliebten Slim-Zigaretten lehnte das EU-Parlament ab. Verboten werden sollen aber Verpackungen, mit denen die Industrie vor allem junge M�dchen locken will, etwa in Form einer Lippenstifth�lle.

«Gigantische Lobbymaschine»

Zahlreiche Abgeordnete warfen der Tabakindustrie vor, sie habe mit unredlichen Argumenten, etwa dem drohenden Verlust von bis zu 100'000 Arbeitspl�tzen, gegen die Neuregelung mobil gemacht.

Das EU-Parlament stimmte den strengeren Auflagen f�r Tabakprodukte zu. /

Der SPD-Abgeordnete Matthias Groote sprach von einer «gigantischen Lobbymaschine».

Die konservativ-liberale Mehrheit habe «nach der Pfeife der Tabaklobby» getanzt und den Kommissionsvorschlag in mehreren Punkten abgeschw�cht, kritisierte die deutsche Gr�ne Rebecca Harms.

Gesundheitskommissar Tonio Borg hatte bis kurz vor der Abstimmung um die Zustimmung der Abgeordneten geworben. Tabak verursache in der Europ�ischen Union j�hrlich 700'000 Todesf�lle. «Dies ist, als ob eine Stadt wie Palermo oder Krakau vernichtet wird», betonte er.

Umfragen zufolge seien 76 Prozent der B�rger in der EU f�r abschreckende Bilder auf den Packungen. Warnhinweise wie «Rauchen kann t�ten» sind in der EU bereits heute vorgeschrieben, sie bedecken allerdings bisher nur 30 Prozent der Vorder- und 40 Prozent der R�ckseite von Zigarettenschachteln.

Verhandlungen �ber Details

Die EU-Staaten hatten sich bereits im Juni auf sch�rfere Regeln f�r Tabakprodukte geeinigt. Nun werden Unterh�ndler des Parlaments mit Vertretern der Mitgliedstaaten �ber noch strittige Details verhandeln. Dies kann bis 2014 dauern.

Die EU-Staaten haben anschliessend zwei Jahre Zeit, um die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Damit k�nnen die neuen Vorschriften nicht vor 2016 in Kraft treten.

Ja zu Schockbildern auf Zigarettenpackungen

Strassburg - Ein verfaulter Fuss oder eine schwarze Raucherlunge - mit solchen Schockbildern auf Zigarettenschachteln will die EU vor allem junge Menschen verst�rkt vom Rauchen abhalten. Einer entsprechenden Neuregelung hat das EU-Parlament am Dienstag zugestimmt.