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Tote Hosen und Sinfoniker erinnerten an verfemte MusikDüsseldorf - Klassische Premiere für die Toten Hosen: Gemeinsam mit dem Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf spielten die Punkrocker am Samstagabend Musik, die von Nationalsozialisten einst geächtet worden war.asu / Quelle: sda / Sonntag, 20. Oktober 2013 / 13:36 h
Der mit Bravour gemeisterte Crossover-Auftritt löste bei den rund 2000 Zuschauern in der ausverkauften Düsseldorfer Tonhalle Begeisterung aus.
In dem Konzert «Willkommen in Deutschland» spielten sie mit den Studierenden der Hochschule Werke von Komponisten, die von den Nazis ins Exil getrieben worden waren, aber auch bewegende Musik von Häftlingen in Konzentrationslagern.
Das Konzertprogramm reichte von Filmmusik und Klezmer über die Comedian Harmonists und Anti-Rechts-Songs der Toten Hosen bis zu Arnold Schönbergs Zwölftonmusik. In Schönbergs Werk «Ein Überlebender aus Warschau» trat Campino als Sprecher auf.
Er sang zudem Lieder von Kurt Weill aus der «Dreigroschenoper» und aus «Mahagonny» sowie das an die Schlacht von Stalingrad erinnernde Anti-Kriegs-Lied «Deutsches Miserere» von Hanns Eisler.
Anlass des Konzerts war die Erinnerung an die Diffamierung der musikalischen Avantgarde und jüdischer Musiker durch die NS-Propagandaschau «Entartete Musik» vor 75 Jahren in Düsseldorf.
Deutsche Kultband «Die Toten Hosen» /
![]() Diverse Musiksparten verunglimpft Schirmherr war Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels. Analog zu der ein Jahr zuvor in München initiierten Nazi-Schau «Entartete Kunst» ächtete die Düsseldorfer Hetzschau die Musik der Moderne. Gebrandmarkt wurden jüdische Operetten- und Schlagerkomponisten, die atonale Musik von Arnold Schönberg und des 1935 gestorbenen Österreichers Alban Berg. Die Musik von Anton Webern, Paul Hindemith und des Russen Igor Strawinsky («Le sacre du printemps») wurde von den Nazis ebenso verunglimpft wie Jazz und Swing. Einige Musiker wie Schönberg, Kurt Weill, Hanns Eisler, Friedrich Hollaender und Erich Wolfgang Korngold emigrierten bereits 1933/34. Andere bekamen Aufführungsverbote, wurden verfolgt und deportiert. Viktor Ullmann, Hans Krása und viele andere Musiker wurden ermordet.
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